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Ehemalige Schulleiterin und Vereinschef ausgezeichnet

Beim Neujahrsempfang ist es Tradition, danke zu sagen – und zu motivieren. Denn es gibt weiterhin viel zu tun.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Leisnig. Mehr als 200 Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Vertreter der Schulen, Feuerwehr und Polizei sowie von Vereinen sind am Freitagabend der Einladung von Bürgermeister Tobias Goth (CDU) ins „Schützenhaus“ gefolgt. Dort sagte der Rathauschef allen ein Dankeschön, die sich im zurückliegenden Jahr für das Wohl der Stadt und deren Bürger eingesetzt haben.

Wie der Empfang selbst sind in Leisnig einige besondere Ehrungen inzwischen Tradition. Diese wurden diesmal Sigga Dobosch und Siegfried Bretsch zuteil.

Die Laudatio für Sigga Dobosch hielt Ulrike Hünerfauth. Ihre kurzweiligen Worte entschädigten dafür, dass sie sich schließlich doch nicht ganz so kurz fassen konnte, wie versprochen. Denn so viel gibt es über Sigga Dobosch zu berichten. Den meisten ist sie als Lehrerin und Schulleiterin bekannt – und als solche für klare Ansagen, aber auch viel Verständnis. Ihrem Einsatz ist der Schulerhalt zu verdanken, dass es einen rührigen Schulförderverein und für die Fünftklässler ein Lernen auf der Nordseeinsel Wangerooge gibt. Sie hatte die Idee zum Theaterabend, bei dem Schüler ihre Talente zeigen. „Und ein Jahrgangstreffen ohne sie wäre auch undenkbar“, findet Ulrike Hünerfauth, die inzwischen den Schulverein leitet. Seit nunmehr zwölf Jahren, seit sie im Ruhestand ist, tut Sigga Dobosch das meiste ehrenamtlich. „Vorher habe ich eigentlich nur meine Pflicht erfüllt“, sagte sie bescheiden. Sie bedankte sich für die Auszeichnung – und sie dankte ihrer Familie, die oft hintenanstehen musste, sowie Kollegen und Eltern, die ihr geholfen haben. „Es ist unglaublich, was zurückkommen kann, wenn man Leute anspricht, mitzumachen“, so Sigga Dobosch.

Auf die Laudatio für Siegfried Bretsch hatte sich Walter Spindler, Ausbildungsmajor in der Friedrich-Olbricht-Kaserne Leipzig, vorbereitet. Für ihn war Bretsch in den vergangenen Jahren einer der Ansprechpartner, wenn es darum ging, an den Widerstandskämpfer und Namensgeber der Kaserne Friedrich Olbricht zu erinnern. Der Heimatverein, dessen Vorsitzender Bretsch ist, pflegt den Namen Olbrichts und dessen Vermächtnis. Der Kaserne wurden Tafeln übergeben, die an den Widerstand erinnern und Mahnung sind, die Opfer des Nationalsozialismus nicht zu vergessen. Bretsch zeigte sich von der Ehrung überrascht. „Das alles war aber nicht mein Verdienst allein“, sagte er. „Ich hatte viele gute und fleißige Mitstreiter.“ Außer der Ausstellung hat der Heimatverein unter anderem ein Schülerprojekt zum Widerstand im Zweiten Weltkrieg gestaltet. Seit der Vereinsgründung gibt es regelmäßig Publikationen dazu in der Vereinszeitschrift, dem „Neuen Mildensteiner Erzähler“.

Auch in den nächsten Monaten wird ehrenamtliches Engagement benötigt – und das Verständnis der Ehrenamtlichen. Die Kommune muss eine Nutzungsgebühr für Sportstätten und andere Einrichtungen einführen. Allen Vereinen gefällt das nicht. Manch Zusätzliches wird wieder nur durch Spenden machbar sein. 2016 sind 47 000 Euro an Spenden bei der Kommune eingegangen. Nach der Aktion fürs Freibad hält die Welle der Hilfsbereitschaft also an. Als weitere wichtige Projekte für 2017 nannte der Bürgermeister die Modernisierung der Schulhöfe oder den Abriss des ehemaligen Sächsischen Reiters in Bockelwitz. Dort soll für drei Feuerwehrabteilungen ein neues Gerätehaus entstehen.