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Poliklinik steht zum Verkauf

Ein Immobilienbüro aus Döbeln übernimmt die Vermarktung. Es gibt verschiedene Ideen zur künftigen Nutzung.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Als prächtiges, repräsentatives Geschäftshaus wird das ehemalige AOK-Gebäude im Immobilienkatalog bezeichnet – und das ist es auf jeden Fall. Seit Kurzem ist es ausgeschrieben und wird von der SD Immobilien- und Haumeisterdienst in Döbeln vermarktet. Als Kaufpreis stehen 125 000 Euro zu Buche.

Für diese Summe gibt es ein Gebäude mit 650 Quadratmeter Gewerbefläche und 250 Quadratmetern Wohnfläche auf einer Grundstücksfläche von 850 Quadratmetern. „In diesem Haus ist viel möglich“, sagte Hans-Peter Dietrich, Berater von SD Immobilien. Er könnte sich vorstellen, dass das Gebäude für seniorengerechtes Wohnen oder für die Altenpflege umgebaut und genutzt werden könnte. „Die unteren Räume bieten sich als Gemeinschafts- oder Mehrzweckräume an“, so Hans-Peter Dietrich.

Doch das sei nicht das einzige Modell, das ihm für das 1928 in neobarocker baustil errichtete Gebäude vorschwebt. „Wer mehr Geld in die Hand nehmen und einen größeren Aufwand betreiben will, kann das Gebäude zu einem Geschäfts- und Wohnhaus umbauen. In der unteren Etage gibt es große Räume, die durchaus in drei bis vier Büros unterteilt werden können“, so Dietrich. In den oberen Etagen befinden sich die großen Wohnungen.

Das Dachgeschoss könne als Abstellfläche verwendet werden. „Den Abschluss des viergeschossigen Hauses krönt ein elegantes Mansardendach. Der Zugang zum Haus ist durch drei Eingänge möglich. Bekannt ist die vordere Treppe, die zur Geschäftsstelle der AOK und früher in die Poliklinik führte. Hier praktizierten mehrere Ärzte. Durch den Hintereingang im Garten kamen diejenigen, die zur Kinderärztin, zur Zahnärztin, ins Labor oder ins Dentalstudio beziehungsweise in die Wohnungen wollten.

Hans-Peter Dietrich geht davon aus, dass die Käufer nicht in Scharen zu ihm kommen. Schließlich stehe das herrschaftliche Gebäude in Hartha – dafür aber in zentraler und gut erreichbarer Lage. „In wenigen Fahrminuten erreicht man die größeren Ballungszentren Leipzig, Dresden und Chemnitz“, heißt es in der Vorstellung im Internet. Das Haus wurde 1928 erbaut. Es steht unter Denkmalschutz und ist ein Einzeldenkmal.

„Da aber eine Komplettsanierung von außen nicht notwendig ist, dürfte diese Tatsache wenig Einfluss auf die künftige Nutzung des Gebäudes haben. Im Innern befindet sich nichts, was einen Umbau behindern würde“, so Dietrich. An der Außenhülle seien nur kleinere Schönheitsreparaturen notwendig. Ansonsten hat das Haus bereits neue Fenster mit einer wärme- und schallschutzdämmenden Verglasung. Eine Teilsanierung gab es Ende der 1990-er Jahre.

Seit April dieses Jahres ist das Objekt an der Franz-Mehring-Straße/Dresdener Straße zum Verkauf vorgesehen. „Ein entsprechender Beschluss ist durch den Verwaltungsrat getroffen worden“, sagte die Pressesprecherin Hannelore Strobel von AOK Plus. Die entsprechenden Akten wurden der Laurat Grundstücks- und Verwaltungsgesellschaft in Suhl übergeben. Das ist die für Immobilien zuständige Tochtergesellschaft der AOK Plus. „Wir werden einen Makler suchen, der sich um den Verkauf des Wohn- und Geschäftshauses kümmert“, so Geschäftsführer Christian Heimbach.

Dieser Makler wurde jetzt mit SD Immobilien- und Haumeisterdienst in Döbeln gefunden. Wir haben schon öfter mit der Laurat Grundstücks- und Verwaltungsgesellschaft zusammengearbeitet. Es wurden vor allem Gutachten erstellt. Nun wurden wir damit beauftragt, die Immobilie in Hartha zu vermarkten“, so Hans-Peter Dietrich.

Auch wenn ein Käufer gefunden wird, werde sich Laurant die Entscheidung nicht leicht machen. „Bei uns gelten diesbezüglich Compliance-Regeln“, sagte der Geschäftsführer Christian Heimbach gegenüber dem DA. Außerdem werde die Liquidität des Käufers beurteilt. So soll möglichst ausgeschlossen werden, dass aus dem Objekt eine Investruine wird.