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Edles aus Amethyst

Der Schmuck von Antje Urban wurde als Pirnaer Unikat geadelt. Die Idee für das Geschmeide stammt vom Vater.

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© Kristin Richter

Von Mareike Huisinga

Pirna. Kette, Ohrringe und Armband erinnern in Form und Farbe ein wenig an Weintrauben. Antje Urban muss schmunzeln. „Genau, denn die Inspiration zu dieser Schmuckserie hatte ich, als ich im Urlaub in der Steiermark war. Dort gibt es große Weinanbaugebiete“, sagt die 40-Jährige spontan. Ohne große Beratungen hat die kritische Jury ihre jüngste Schmuckserie „Pirnas Edels(t)ein“ in die Reihe der Pirnaer Unikate aufgenommen. „Vielleicht ja auch, weil Pirna ebenfalls Weinhänge hat und hier schließlich die Sächsische Weinstraße beginnt“, überlegt die Inhaberin des Schmuck-Labels Sunna by Urban aus Heidenau laut.

Überhaupt wollte Antje Urban mit ihrem Schmuck regionale Bezüge herstellen. Deshalb besteht das Geschmeide auch zum großen Teil aus Amethyst-Kugeln. „Ich habe mich im Mineralien-Atlas schlau gelesen. Amethyst und Achat sind typisch für das Müglitztal und die Region um Schlottwitz, die ja gar nicht weit von Pirna liegen“, erzählt Anjte Urban. Aber auch ihr Vater ist „schuld“ an der Wahl für den lilafarbene Edelstein. Die Designerin erinnert sich genau: „Als Kind gingen wir oft auf den großen Feldern am Heidenauer Wasserturm spazieren. Mein Vater hatte meistens einen kleinen Hammer dabei. Hatte ein Stein von außen schon eine etwas lila Verfärbung, so schlug er drauf. Oftmals kam dann tatsächlich ein Amethyst zum Vorschein“, erzählt Urban und lächelt. Neben den Steinen aus Amethyst, hat sie hellblaue Angelit- und dunkelblaue Dumortierit-Steine eingefügt. Kritisch beäugt sie nochmals ihr Werk: „Ich finde, es ist eine sehr harmonische Farbkombination“, meint sie zufrieden. Für Kette und Verschlüsse verwendet sie ausschließlich echtes Silber.

Das Edle hat seinen Preis: Allein die Kette kostet 160 Euro. Zu kaufen ist die Serie im Internet und in einigen ausgewählten Läden in Pirna, mit denen Antje Urban Kooperationsverträge geschlossen hat.

Lehrgeld gezahlt

Nicht nur zahlreiche Pirnaerinnen sind begeistert von Antje Urbans Kollektion. Einer ihrer größten Fans ist ihre Mutter. „Sie hat viel Verstand für Schmuck und Schönes“, erklärt die Tochter. Dabei ist Antje Urban eine klassische Quereinsteigerin; das Goldschmiedehandwerk hat sie nie gelernt. Nach der Schule absolvierte sie bei einer großen Krankenkasse eine Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten. Viele Jahre arbeitete sie in diesem Beruf, bis sie merkte, dass es noch etwas Neues sein sollte. „Ich war immer schon gerne kreativ und probierte mich gerne aus, zum Beispiel in Seidenmalerei“, sagt Urban.

Ab 2014 befasste sie sich stärker mit dem Thema Schmuckherstellung. Die Anfänge waren nicht immer gelungen, wie sie ehrlich zugibt: „Meine ersten Ohrringe sahen schon etwas quer aus.“ Später jedoch nicht mehr.

Sie entwickelte sich weiter und schließlich zeigte sogar eine Agentur aus Berlin Interesse an ihren Arbeiten. Das war der Durchbruch. Im November 2015 machte sie sich mit dem Label Sunna by Urban selbstständig. Den Namen wählte sie übrigens mit Bedacht. „Sunna ist die germanische Sonnengöttin. Das Leuchtende und Strahlende passt gut zu meinem Schmuck“, sagt Antje Urban.

Das Geschmeide stellt sie bei sich zu Hause in Heidenau her. Ihr Ziel ist, künftig mit ihrem Label noch bekannter zu werden. Deshalb wird sie im Januar auf der Messe „Room & Style“ ihre Kollektion präsentieren. Langfristig plant sie, ein eigenes Geschäft mit ihrem Schmuck in Pirna zu eröffnen.

www.sunna-schmuck.de