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Edeka will im Sommer eröffnen

Seit 2013 warten die Königsteiner auf den neuen Markt. Dort gibt es künftig nicht nur Lebensmittel.

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© Visualisierung: Edeka

Von Carina Brestrich

Königstein. Lange haben die Königsteiner darauf gewartet. Nun steht ein Termin für die Eröffnung des neuen Edeka-Marktes zumindest grob fest. Ab Sommer werde das Einzelhandel- sunternehmen in Königstein wieder für die Kunden da sein, verkündete Bürgermeister Tobias Kummer (CDU) beim Neujahrsempfang. Katrin Liebing von der Edeka-Grundstückgesellschaft bestätigt: „Als Eröffnungstermin streben wir Ende Juni 2016 an.“ Das genaue Datum sei abhängig davon, wie das Wetter den Baufortschritt beeinflusse.

Seit zweieinhalb Jahren müssen die Königsteiner weite Wege in Kauf nehmen. Mit dem Edeka-Markt war bei der Elbe-Flut im Juni 2013 der einzige Lebensmittelmarkt der Stadt abgesoffen. Und das nicht zum ersten Mal: Bereits in den Jahren 2002 und 2006 richtete das Hochwasser in der Filiale zwischen den Bahngleisen und der Bundesstraße großen Schaden an. Edeka entschied sich trotz allem, am Standort zu bleiben. Mit einem Neubau auf Stelzen ist eine hochwassersichere Variante gefunden. Doch nachdem der neue, sogenannte Markt der Generationen nicht, wie zuletzt geplant, im Herbst 2015 aufmachen konnte, hielt sich das Unternehmen mit Angaben zu einem Eröffnungstermin zurück. Stattdessen machten sich die Einwohner Sorgen über weitere Verzögerungen.

Edeka zahlt Mauer

Schuld waren Auseinandersetzungen über eine Stützmauer am Hang zur Bundesstraße. Diese stammt aus den 1930er-Jahren und muss erst fit gemacht werden für die neue Zufahrtsspur, die künftig von der B172 aufs Parkdeck führt. Wer für die Sanierung zahlen muss, darüber waren sich Edeka und das für die Bundesstraße zuständige Straßenbauamt jedoch uneinig. Immerhin liegen die geschätzten Kosten bei mehr als einer halben Million Euro. Wer die zahlt, das ist mittlerweile klar. Laut Landesamt für Straßenbau und Verkehr ist der Streit vom Tisch. „Derzeit wird auf fachlicher Ebene an der Umsetzung gearbeitet. Es ist ein sehr konstruktives Miteinander“, erklärt Landesamts-Sprecherin Isabel Siebert. Ein Gutachten hatte die Auffassung der Behörde bestätigt: Eine Sanierung wäre nicht nötig, wenn Edeka nicht bauen würde. Da Edeka aber an der Zufahrt festhält, muss der Lebensmittelhändler für die Arbeiten an der Mauer aufkommen. „Der ursprüngliche Vertrag steht nicht mehr infrage“, so Siebert.

Bürgermeister Kummer begrüßt die Einigung: „Nach der langen Durststrecke für die Bürger freue ich mich, dass es jetzt von Edeka eine klare Aussage gibt“, sagt er. Der Markt sei ein wichtiger Baustein, um die Stadt als Einkaufs-Standort künftig wieder attraktiver zu machen. „Wir hoffen, dass Königstein dann wieder etwas mehr ins Blickfeld rückt.“

Sparkasse zieht mit um

Dazu beitragen könnten auch die anderen Mieter, die mit in das neue Gebäude an der Bundesstraße einziehen werden. Außer einem Bäcker mit Café wird das die Sparkasse sein. Bisher ist das Kreditinstitut in einem Altbau an der Bielatalstraße ansässig. „Anlass für den Standortwechsel ist für uns, dass wir dann an einem deutlich zentraleren Punkt in Königstein erreichbar sind“, sagt Petra Gehlich, stellvertretende Sprecherin der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. Am Einkaufszentrum sei man in direkter Nähe zu vielen eigenen Kunden. „Natürlich spielt auch das Thema Hochwasser eine Rolle“, sagt Petra Gehlich. In der Vergangenheit sei das Gebäude in der Bielatalstraße immer stark vom Hochwasser betroffen gewesen. „Der neue Standort ist das nicht.“

Geht Edekas Zeitplan auf, so können die Kunden ab dem Sommer auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern einkaufen. Was unterdessen mit dem alten Sparkassen-Gebäude passiert, ist unklar. Im Internet hatte die Sparkasse bereits nach einem Käufer gesucht. Bürgermeister Tobias Kummer sieht den Abschied der Sparkasse aus dem Stadtkern mit gemischten Gefühlen. Zur Belebung der Innenstadt trage der Umzug nicht unbedingt bei. Andererseits sei die Entscheidung nachvollziehbar, unter anderem wegen des Parkplatzangebots. „Wichtig ist bei all dem, dass wir die Sparkasse im Ort halten.“