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Edeka-Vergewaltiger gesteht vor Gericht

Die Bäckerei-Verkäuferin musste ein über einstündiges Martyrium erleiden. Das Strafmaß für den 27-jährigen Mann steht schon fast fest.

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© Danilo Dittrich

Von Frank Thümmler

Der Edeka-Vergewaltiger muss voraussichtlich über sechs Jahre ins Gefängnis. Das hat eine Verständigung zwischen Verteidiger, Staatsanwältin, Nebenklagevertreter und Gericht ergeben, die heute vor dem Beginn des Verfahrens am Landgericht Görlitz stattgefunden hat. Sie lautet: ein Strafmaß zwischen sechseinhalb und sieben Jahren Freiheitsentzug gegen ein vollumfängliches Geständnis des Angeklagten. Der räumte daraufhin die ihm vorgeworfenen Taten ein, sagte zu der Verkäuferin, die als Nebenklägerin dem Prozess beiwohnt. „Es tut mir leid.“

Der 27-jährige Görlitzer hatte die Frau am 11. November 2014 überfallen, als diese als letzte den Edeka-Markt auf der Dresdener Straße in Görlitz verlassen wollte. Eigentlich, so sagte er vor Gericht, wollte er für seinen Drogenkonsum nur ihr Auto stehlen. Dann aber zerrte er sie in den Markt, fasste sie an Brüste und Geschlechtsteil, drang mit den Fingern in sie ein, traktierte sie mit Schlägen und zwang sie, sich teilweise auszuziehen. Als der von ihm geforderte Oralverkehr fehlschlug, floh er – nach über einer Stunde.

Auf der Flucht mit ihrem Auto sollte er von Polizisten kontrolliert werden, fuhr sie bei seiner erneuten Flucht fast über den Haufen und wurde erst ein halbes Jahr später gefasst. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt.