Von Wolf Dieter Liebschner und Tobias Eichler
Coswig. Pünktlich um sieben betraten gestern die ersten Kunden den neuen Coswiger Edeka-Einkaufsmarkt im kleinen Gewerbegebiet an der Dresdner Straße 73. Der rund 1 500 Quadratmeter große Markt ist hell freundlich, übersichtlich geordnet und hat nach den Angaben des Inhabers und Marktleiters Thomas Starke bis zu 25 000 verschiedene Artikel im Sortiment. Er verfügt über eine große Obst- und Gemüseabteilung sowie Bereiche für Fleisch, Wurst und Frischfisch, Getränke und anderes. Der Präsentation der Waren mutet eine gewisse Ästhetik an.
„Wir haben lange an der Raumaufteilung gebastelt“, sagt Starke. „Mit dem, was bei der Sortimentsgestaltung herausgekommen ist, bin ich zufrieden.“ Die Kunden wohl auch. „Die Gänge sind schön breit“, sagt Monika Hoppe aus Coswig. „Und die Regale sind nicht so hoch. Da kommen auch kleinere Leute wie ich dran. Ich bin richtig erstaunt“, meint die 67-Jährige.
Ins Staunen gekommen ist auch der Coswiger Oberbürgermeister Frank Neupold, der dem Marktchef viel Erfolg und gute Umsätze wünschte. Er staunte vor allem darüber, dass der Vollsortimenter noch vor dem Weihnachtsfest öffnen konnte. „Dieser Termin war ja ein richtig sportliches und ehrgeiziges Ziel“, so Neupold. Im Mai dieses Jahres hatte an gleicher Stelle der Abriss des alten Diska-Marktes begonnen. Bereits vier Monate später wurde das Richtfest am neuen Marktgebäude gefeiert. Der Coswiger Wirtschaftsförderer Osman Nasr freut sich, dass es „nun einen solchen Markt mit hochwertigen Produkten in Coswig gibt“.
Etwas eigenes machen
Entstanden ist ein moderner Markt, der den Anforderungen heutiger Handelsgepflogenheiten entspricht und den Bedürfnissen von Jung und Alt entgegenkommt sowie auch behindertengerecht eingerichtet ist. So endet kaum ein Gang in einer Sackgasse, in der Rollstuhlfahrer eventuell schlecht wenden könnten. Der Markt war von der Edeka-Zentrale bereits im Vorfeld als „Markt der Generationen“ bezeichnet worden. Kein leeres Versprechen.
Schwerpunkt des Marktes ist der Lebensmittelbereich. Inhaber Starke setzt dabei auf Regionalität. So sind Produkte der Teichwirtschaft Moritzburg vertreten. Es gibt Kötzsch-Biere vom Radebeuler Brauhaus und Pilsner der Adler-Brauerei Coswig. Kaffee der Kaffeerösterei Müller aus Großenhain, Eier aus der gleichen Stadt, Kartoffelprodukte aus Grumbach. „Wir haben auch Weine vieler sächsischer Winzer im Angebot“, erklärt Marktchef Starke. Einladend wirkt das Salatbuffet. „Der Salat wird direkt vor den Kunden frisch zubereitet“, so Marktchef Starke. In der Vorkassenzone hat die Bäckerei Brade aus Riesa eine Filiale mit einem kleinen Café eröffnet.
Thomas Starke freut sich über den beachtlichen Kundenandrang zur Premiere. Der 34-Jährige entstammt einer alteingesessenen Kaufmannsfamilie. „1938 hat mein Urgroßvater dort ein Lebensmittelgeschäft übernommen und diese Tradition begründet“, erzählt er. „Das Geschäft wurde dann durch meine Großeltern und Eltern weitergeführt.“ Er selbst hat im Geschäft seiner Eltern Kaufmann gelernt und sich anschließend bei Edeka weitergebildet.
„Durch diverse Kurse konnte ich die verschiedensten Märkte kennenlernen“, sagt er. „Aber nach den letzten Jahren als Edeka-Marktleiter dachte ich, dass es jetzt an der Zeit ist, etwas Eigenes zu machen.“ Seine Chance kam mit Coswig. „Jetzt bin ich ein freier Kaufmann“, sagt er nicht ohne Stolz. Ein Kaufmann mit großer Verantwortung. Alles, was sich unter seinem Edeka-Dach befindet, gehört ihm. Das Gebäude hat er gemietet.