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Ebersbacher Schmerzambulanz bleibt geschlossen

Trotz seines Widerspruchs bekommt Robert Kleinstäuber in Ebersbach die Zulassung nicht wieder. Der Mediziner prangert auch die Politik an.

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© Archiv: Rafael Sampedro

Von Romy Kühr

Ebersbach. Dr. Robert Kleinstäuber bekommt die Zulassung für seine Schmerzambulanz am Ebersbacher Krankenhaus nicht wieder. So lautet die jüngste Entscheidung des Berufungsausschusses der Kassenärztlichen Vereinigung in Sachsen (KVS). Sie ist für die Ermächtigung von Praxen und Ambulanzen zuständig und hatte der Ebersbacher Ambulanz zum Ende des vergangenen Jahres die Zulassung entzogen.

Im Nachbarort Eibau hat sich ein Schmerztherapeut mit eigener Praxis niedergelassen. Die KVS sieht damit den Bedarf gedeckt. Dem widerspricht Robert Kleinstäuber, der bislang in Ebersbach Schmerztherapie anbot. „Die Fallzahlen sagen etwas anderes.“ Er behandelte in der Ebersbacher Ambulanz zuletzt 200 bis 220 Patienten pro Quartal, schildert Kleinstäuber. Die Zahl der Patienten mit chronischen Schmerzleiden nehme zu, das sei nicht zuletzt der Altersstruktur in der Region geschuldet. Laut Angaben der KVS gibt es im Landkreis Görlitz nun nur noch drei Schmerztherapeuten: in Eibau, Görlitz und Niesky.

Robert Kleinstäuber praktiziert weiterhin als Anästhesist am Klinikum. Er hatte sich jedoch extra als Schmerztherapeut ausbilden lassen, um sich auch dieser Aufgabe zu widmen und diese Therapie am Krankenhaus zu etablieren. Um das weiter tun zu können, bliebe ihm jetzt nur noch der Klageweg. „Doch das ist langwierig“, sagt der Arzt. Er sei enttäuscht, auch von der Politik.

Er hatte sich nach dem Zulassungsentzug an verschiedene Institutionen und Politiker gewandt und um Unterstützung gebeten. Selbst vonseiten des Sozialministeriums sei keine Hilfe gekommen. Kleinstäuber sieht die Politik in der Pflicht, vor allem die Ermittlung des Bedarfs an die Bevölkerungsentwicklung anzupassen.

Außerdem sei er persönlich enttäuscht, sagt Kleinstäuber. Der gebürtige Hannoveraner habe seinen Lebensmittelpunkt in die Region verlegt, auch wegen der Möglichkeit, als Schmerztherapeut zu arbeiten.