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Dynamo Dresden gehen die Tickets aus

Für viele Heimspiele wird es in der neuen Saison nur Restkarten geben. Der Stadionbetreiber denkt an eine Erweiterung.

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© Robert Michael

Von Daniel Klein

Die Euphorie rund um den Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden ist wenige Tage vor dem Saisonauftakt riesig, das Heimspiel am Sonnabend gegen den 1.FCNürnberg fast ausverkauft. Und das wird kein Einzelfall bleiben. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass Fans, die keine Jahreskarte besitzen oder kein Mitglied sind, nur schwer an Tickets kommen werden.

Der Verein hatte erstmals in der Klubgeschichte den Verkauf von Dauerkarten bei der Marke 17 000 gestoppt. Da die inzwischen 18 000 Dynamo-Mitglieder gemäß Satzung ein Vorkaufsrecht für jeweils zwei Tickets haben, bleiben darüber hinaus für die anderen Fußball-Anhänger nur noch Restkontingente übrig. Für die Partie gegen Nürnberg gingen am Dienstag rund 3300 Karten in den freien Verkauf und die waren bis zum Abend fast alle vergriffen.

Die im Dezember 2009 eröffnete Heimstätte von Dynamo, die inzwischen den Namen DDV-Stadion trägt, hat eine Kapazität von 32 000 Plätzen. Während in der ersten Saison nach dem Umbau die Auslastung bei gerade einmal 54 Prozent lag, stieg sie in den folgenden Jahren kontinuierlich an und wurde zuletzt mit 90 Prozent angegeben. Heimspiele waren in der vergangenen Drittliga-Saison mehrfach ausverkauft.

Der Bauherr und Betreiber, die Düsseldorfer BAM Sports GmbH, denkt laut Geschäftsführer Axel Eichholtz über einen Umbau nach: „Dabei geht es jedoch nicht vordergründig um die Größe, sondern um die Verbesserung der Infrastruktur und Qualität.“ Eine Erweiterung ist schwierig. Beim Bau wurde sie nicht vorgesehen, das angrenzende Arnold-Bad und die Lennéstraße, durch die eine Straßenbahntrasse führt, grenzen das Grundstück stark ein. Zudem gibt es Auflagen der Denkmalschutzbehörde.

Eichholtz spricht in diesem Zusammenhang von einem „schwierigen Standort“, aber auch davon, dass „prinzipiell alles erweiterbar“ sei. „Es muss natürlich wirtschaftlich sein.“Zu konkreten Plänen wollte er sich nicht äußern. „Dies möchte ich erst mit der Stadt besprechen, bevor ich damit an die Öffentlichkeit gehe.“

Einige Stadträte fordern inzwischen den Kauf des Stadions durch die Stadt Dresden. Laut Vertrag ist die BAM GmbH noch 23 Jahre Betreiber. „Ich glaube nicht, dass es die Stadt besser machen würde als wir“, sagt Eichholtz. Zuletzt gaben im Stadion Künstler wie Helene Fischer und Herbert Grönemeyer Konzerte, in der Adventszeit sang der Kreuzchor. Auch für Firmenevents werden die Räumlichkeiten häufig gemietet. „Die Gefahr besteht, dass man diesen Ast absägen würde“, so Eichholtz. „Aber wenn die Stadt kaufen will, soll sie ein Angebot machen.“