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Durch Zufall zur Schauspielerei

Tom Mikulla spielte schon vor seinem Schauspielstudium Theater. Eigentlich wollte der Freitaler etwas anderes werden.

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© Sven Ellger

Von Yvonne Popp

Freital. Tom Mikulla spielte schon vor seinem Schauspielstudium Theater. Eigentlich wollte der Freitaler etwas anderes werden. Heutzutage würde man Tom Mikulla wohl eher als Dresdner, denn als waschechten Freitaler betrachten. Nichtsdestotrotz ist er am 19. Februar 1969 im Freitaler Krankenhaus zur Welt gekommen. Aufgewachsen ist er aber nicht in der Stadt an der Weißeritz, sondern in Karsdorf und Oelsa. Gerade siebenjährig, zog er zusammen mit seinen Eltern nach Dresden. Dort besuchte er die Kreuzschule, später das Evangelische Kreuzgymnasium. Während der letzten Schuljahre, in der Zeit der ersten beruflichen Orientierung, war aber kein Künstler Vorbild für den jungen Mann, sondern sein Sportlehrer. Dieser sei jung, unheimlich sympathisch und offen gewesen, erinnert sich der Schauspieler. Und so wollte er auch sein. Zu seiner Enttäuschung wurde Mikulla nach dem Abitur 1987 nicht zum Sportstudium zugelassen. Aus nicht näher genannten Gründen ließ man ihn an der Humboldt-Universität Berlin durch die Aufnahmeprüfung fallen und das ausgerechnet in einer Disziplin, die ihm besonders gut lag.

Und so war es dann auch der so sehr geschätzte Sportpädagoge, der ihn anregte, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen. Ausschlaggebend dafür war sein Auftritt bei den Abschlussfeierlichkeiten zum Abitur. Dafür hatte Mikulla zusammen mit einem Mitschüler einen Dialog zwischen Faust und Mephisto einstudiert, der bei Lehrern und Publikum sehr gut ankam. Nach seinem Schulabschluss spielte er für zwei Jahre am Stadttheater Döbeln, bevor er schließlich 1990 an der Hochschule für Theater und Musik in Leipzig aufgenommen wurde. Vier Jahre später erlangte Tom Mikulla sein Diplom. Noch im selben Jahr trat er das erste Mal im Fernsehen auf, darunter in seiner ersten Serienrolle bei „Und tschüss“. Daneben war er häufig in Krimis, wie „Der Alte“, „Tatort“ und „Küstenwache“ zu sehen.

Als er die Rolle des Kriminalhauptkommissars Christian Lind in „Die Rosenheim-Cops“ übernahm, stieg sein Bekanntheitsgrad um einiges. Von 2005 bis 2009 ermittelte er zusammen mit Joseph Hannesschläger alias Korbinian Hofer in der beliebten Vorabendserie. Nach seinem Ausscheiden dort zog es Mikulla zurück nach Dresden. Hauptsächlich der Liebe wegen, denn ebenso wie er selbst, ist auch seine Frau in der sächsischen Landeshauptstadt sehr verwurzelt. Sie wurde übrigens ebenfalls in Freital geboren, ist aber im Gegensatz zu ihrem Mann auch da aufgewachsen. Da ihre Eltern nach wie vor hier leben, weilt das Paar, zusammen mit seinen Kindern, so oft es möglich ist, in der Stadt.

Heute arbeitet Tom Mikulla als freier Schauspieler. Gerade hat er eine Episode für die Serie „Um Himmels Willen“ abgedreht, die wohl aber erst im nächsten Jahr ausgestrahlt werden wird. Daneben ist er auf dem Theaterkahn an der Elbe in Eric Assous Stück „Paarungen“ zu sehen. In diesem spielt er, der selbst so gerne Sportpädagoge geworden wäre, einen Mathematiklehrer. Doch ums Unterrichten geht es in der turbulenten Liebeskomödie weniger.