Von Mario Heinke
Mit roten Luftballons und dem Werbeslogan „Nichts wie raus“ möchten Kerstin Rudolph und Christine Feurich auf den neuen, ambulanten Betreuungsdienst der Alexa pro domo Gruppe, am Ottokarplatz aufmerksam machen. Die Aufforderung an die Luft zu gehen, ist durchaus wörtlich gemeint. Die Frauen haken künftig Senioren unter, um sie zum Arzt, zur Physiotherapie, zum Einkaufen, zum Friedhof, ins Theater oder Kino zu begleiten. Auch Ausflüge ins Grüne gehören zum Angebot. „Wir sind kein Pflegedienst, wir bieten Ergänzungsleistungen für Pflegebedürftige an, für die andernorts oft die Zeit fehlt“, sagt die examinierte Krankenschwester. Finanziert wird diese Betreuung der Senioren von der Pflegekasse. Über die Leistungsansprüche der Senioren gegenüber der Pflegekasse berät Frau Rudolph. Außerdem kann der neue Betreuungsdienst einspringen, wenn Angehörige, die ihre Pflegebedürftigen zu Hause pflegen, verhindert sind. Kerstin Rudolph sieht das Betreuungsangebot nicht als Konkurrenz zu den bestehenden Pflegediensten. „Im Gegenteil, wir suchen die Zusammenarbeit mit ihnen“, so die 33-Jährige. Außerdem laden die beiden Frauen einmal monatlich in den Seniorentreff „Sammeltasse“ am Ottokarplatz 21 ein. Erstmalig am 24. Juni zwischen 15 und 17 Uhr. Bei Kaffee, Kuchen, Spielen, Zeitungsschau und kurzweiliger Unterhaltung sollen Senioren gemeinsam mit anderen ein paar schöne Stunden in dem großen, hellen Aufenthaltsraum erleben können. Die Niederlassung ist mit einem barrierefreien Zugang, einer behindertengerechten Toilette, einer Küche und einem Büro ausgestattet. Geht es nach Frau Rudolph, soll die „Sammeltasse“ zum Anlaufpunkt für ältere Menschen aus der Umgebung werden. Ob sie eine Pflegestufe haben oder nicht, spielt dabei keine Rolle, jeder kann kommen. Eine gute Gelegenheit für ältere Menschen einige Stunden dem Alltag und der Einsamkeit zu entkommen.
Angehörige und Senioren können sich zudem in den zentral gelegenen Räumlichkeiten zur Beantragung einer Pflegestufe, zum Behindertenausweis oder anderen Sozialleistungen beraten lassen.
Gleich zum Start suchen die Frauen noch Verstärkung. Es müsse kein Pflegehelfer sein, gesucht werde ein „Allrounder“ mit Fahrpraxis und Führerschein sowie handwerklichen Fähigleiten, der stundenweise helfen und mit Senioren arbeiten kann, so die Niederlassungsleiterin des Berliner Unternehmens. Für die geborene Zittauerin ist der Betreuungsdienst eine Erweiterung ihrer bisherigen Tätigkeit. Kerstin Rudolph arbeitete zunächst in der Uniklinik Dresden, studierte Pflegemanagement und arbeitet seit fünf Jahren bei Alexa pro domo als Regionalleiterin in Sachsen. Nach 14 Jahren in der Fremde zog es sie in die alte Heimat zurück.
Tel. 03583 / 515 69 33