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Duft-Wunder-Land

Marita Barthel betreibt in Stolpen ein ganz spezielles Geschäft. Aber gut zu riechen, das ist nicht alles.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Stolpen. Marita Barthel umgibt sich jeden Tag mit etwas Schönem. Und zwar mit guten Düften. Dieses Erlebnis hat sie schon seit 2008. Vor neun Jahren hatte sie sich entschieden, ihre „Badestube“ direkt am Markt in Stolpen zu eröffnen. Damals startete eine Kampagne, die Innenstadt von Stolpen mehr zu beleben. Einige neue Geschäfte öffneten. Mit dem Hotel Goldener Löwe und der Gaststätte Zur Post kamen zwei Restaurants hinzu. Die Aktion versprach anfangs, durchaus ein Erfolg zu werden. Doch das ist neun Jahre her. Marita Barthel ist eine der wenigen, die mit ihrem Geschäft direkt am Marktplatz durchgehalten haben. Das ist nicht immer einfach. Und sie entscheidet jetzt nur noch Jahr für Jahr, ob sie weitermacht oder aufhört. Für 2017 steht das fest, auch dank eines guten Weihnachtsgeschäfts, was ihr wieder Mut gemacht habe.

Sicher, es könnten immer mehr Kunden kommen. Doch ganz unzufrieden ist sie nicht, vielleicht auch, weil sie mit ihren ausgefallenen Produkten eine Nische in Stolpen bedient. In der Hauptsache sind es ausgefallene Dinge, die gut für die Seele und vor allem auch ein nettes Geschenk sein können.

Marita Barthel bietet unzählige Sorten von Seifen in verschiedenen Formen, Farben und Düften an. Dabei bedient sie sich ganz unterschiedlicher Lieferanten, mal sind es größere Firmen, meist aber auch Manufakturen. Die handgesiedete Seife werde immer wieder gern gekauft, sagt sie. Ihre Kunden kommen aus Dresden und Umgebung, aber auch aus Stolpen. Und darüber freut sie sich. Dennoch könnten es ein paar mehr sein, die vor Ort kaufen und nicht in den großen Einkaufszentren oder im Internet. „Ich kann doch die Kunden hier im Geschäft viel besser und vor allem auch individueller beraten“, sagt sie. Das schätzen viele ihrer Kunden. Und es werden mehr.

Einige, die als Touristen hier waren, bestellen inzwischen von ihrem Heimatort aus Artikel nach. „Die rufen dann bei mir an. Ich verpacke die gewünschten Produkte und schicke sie ab. Mitunter kommen auch Aufträge, dass ich die Waren gleich als Geschenk verpackt an eine bestimmte Adresse sende“, sagt sie. Dass die so Beschenkten Freude haben, da ist sich Marita Barthel sicher. Denn ihre Produkte sind speziell und regional. Und sie bedient eben auch ein Segment, das es in der Umgebung kaum gibt. Neu ins Sortiment genommen hatte sie vor Weihnachten noch hochwertige Weine vom Weingut Klaus Zimmerling in Pillnitz. Die schön geschwungenen Flaschen und zum Beispiel ein Duschbad hübsch verpackt, das ist ein nettes Geschenk. Die Kombination hat sie sich selbst ausgedacht und damit offenbar den Nerv der Kunden getroffen. Sie nehme generell nur die Produkte auf, die sich mit dem Anliegen der Badestube vereinbaren lassen. „Ich will ja kein Ramschladen werden. Lebensmittel oder auch Tee kann ich sowieso nicht mit aufnehmen“, sagt sie.

Besonders gern gekauft werden die Coselseife wie auch Seifen mit Zusätzen von Basalt und Sandstein. Die sind für die besonderen Peeling-Effekte – und eben auch ein exklusives Mitbringsel aus Stolpen. In ihrem Geschäft setzt sie vor allem auf Mundpropaganda. Darüber hinaus beteiligt sich Marita Barthel an Aktionen und Veranstaltungen in der Stadt, wie dem Burghoffest, dem Stadtfest und auch der Lese-Nacht. Das Publikum ist da breitgefächert, und das ist für Kundenakquise hilfreich. Eine Internetseite betreibt sie nicht.

Und wie sehen die Trends für den Frühling aus? Generell werden es auch weiter Zitrusdüfte sein, da ist sich Marita Barthel sicher. Ob sich auch noch andere Trends ergeben, das werde sich erst noch zeigen. Trends seien aber nur die eine Seite. „Für mich ist vor allem wichtig, was die Kunden wünschen“, sagt sie. Und danach gestalte sie dann auch ihr Angebot.