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Drohnen-Alarm an den Elbwiesen

Bereits zum zweiten Mal nähert sich eine Drohne dem am Elbufer gelandeten Rettungshubschrauber Christoph 38. Weil das Flugmanöver leichtsinnig Menschenleben gefährdet, ermittelt die Polizei wegen des unbekannten Flugobjekts.

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© DRF

Mit einem Patienten an Bord landete am Donnerstag gegen 18 Uhr der Rettungshubschrauber Christoph 38 auf den Elbwiesen. Dort befindet sich der Ausweichlandeplatz des Klinikums Dresden. Noch bevor der Pilot die Rotorblätter stoppen konnte, näherte sich aus der Ferne bereits eine Drohne und positionierte sich über dem Helikopter der DRF Luftrettung.

„Der Überflug einer Drohne über drehende Rotorblätter ist äußerst gefährlich!“ kommentiert der betroffene Pilot das leichtsinnige Manöver und erklärt dessen Tücken: „Durch die Luftzirkulation der Rotoren kann die Drohne angesaugt werden und dies zur Zerstörung der Blätter bis hin zum Totalschaden des Hubschraubers führen. Wenn dies während des Fluges passiert, kann ein Absturz die Folge sein“, mahnt der Pilot, für den diese riskante Aktion kein Novum mehr bedeutet: „Vor ein paar Wochen hatten wir an den Elbwiesen bereits einen ähnlichen Vorfall. Beim Landeanflug versperrte eine Drohne rund eine Minute lang den Sinkflug des Rettungshubschraubers. Dadurch verzögerten sich die Landung und der dringende Transport des Patienten in das Klinikum Dresden.“

Seit geraumer Zeit beobachte die DRF Luftrettung mit Sorge die wachsende Gefahr, die durch private Drohnen für die Luftrettung in Deutschland entstehe, sagt deren Pressesprecherin Petra Hentschel. „Der Vorfall am gestrigen Abend zeigt ganz klar: Drohnen stellen eine erhebliche Gefahr im Luftverkehr dar. Insbesondere Rettungshubschrauber, die bei Notfalleinsätzen auf Straßen, Parkplätzen, Sportflächen oder Wiesen landen müssen, sind durch den leichtsinnigen Einsatz von Drohnen gefährdet. Für private Foto- und Filmaufnahmen riskieren Drohnennutzer unbewusst schwere Unfälle“, warnt Hentschel.

„Drohnen dürfen grundsätzlich nur in Sichtweite geflogen werden und müssen sich nähernden Rettungshubschraubern sofort ausweichen. Ein Zusammenstoß von Drohne und Hubschrauber kann lebensgefährliche Folgen haben!“, appelliert Hentschel.

Die DRF Luftrettung setzt an 31 Stationen in Deutschland und Österreich Hubschrauber für die Notfallrettung und den Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein, an acht Standorten rund um die Uhr. Auch in Dresden ist ein rot-weißer Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung stationiert. Er leistet jährlich rund 1 400 Einsätze. Insgesamt startete die DRF Luftrettung 2014 zu 37 811 Luftrettungseinsätzen.