Merken

Drogenpartys und Sex mit Kindern?

Ein 36-Jähriger muss sich wegen Missbrauchs von und Abgabe von Drogen an Kinder verantworten. Doch am Mittwoch platzte der Prozess. Der Mann ist krank.

Teilen
Folgen
NEU!

Von Alexander Schneider

Die Wohnung des Angeklagten muss eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche gewesen sein, die schon Erfahrung mit harten Drogen hatten oder sie dort machten. Seit Mittwoch steht ein 36-jähriger Lagerist unter anderem wegen Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige und schwerem sexuellen Missbrauchs von Kindern vor dem Landgericht Dresden.

Laut Anklage soll der in Meißen geborene Deutsche vor allem mit Crystal und Marihuana gehandelt haben, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Er habe die Drogen auch minderjährigen Mädchen verkauft oder ihnen die Drogen unentgeltlich gegeben, um seine sexuellen Wünsche umzusetzen. Allein im Dezember 2015 und im Januar 2016 habe er einer damals erst 13-Jährigen täglich mindestens eine Konsumeinheit Crystal, das sind je 0,1 Gramm, gegeben. Das allein seien 62 Fälle, so der Staatsanwalt. Der Angeklagte soll mit dem Kind mehrfach Geschlechtsverkehr durchgeführt haben, auch einmal, als das Mädchen „während eines Klinikurlaubs“ bei dem Angeklagten gewesen sei. Er habe mehrfach versucht, sich einer damals 16-Jährigen, die bei dem 36-Jährigen übernachtet hatte, zu nähern. Die Jugendliche habe dies jedoch abgelehnt. Insgesamt sind knapp 150 Taten angeklagt.

Der 36-Jährige ist offenbar erst mehr als ein Jahr nach den angeklagten Taten im Sommer 2017 ins Visier der Ermittler geraten. Seit Juli sitzt er in Untersuchungshaft. Der Prozess wurde jedoch nach Verlesung der Anklage abgebrochen. Der Angeklagte ist schwer krank. Nun soll geklärt werden, ob der Mann verhandlungsfähig ist.