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DRK baut Tagespflege aus

Der Bedarf ist größer als ihn der „Jungbrunnen“ auf der Zittauer Neustadt stillen kann. Deshalb wird an der Oststraße gebaut.

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© Rafael Sampedro

Von Elke Schmidt

Zittau. Noch sind die Räume unterm Dach in der Oststraße eine Baustelle. Lediglich die Küche im zukünftigen Aufenthaltsraum ist schon eingebaut. Aber Katrin Brezina kann sich schon sehr genau vorstellen, wie es hier einmal aussehen wird. Die Pflegedienstleiterin Tagespflege beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) ist sich sicher, dass alles bis zum 18. Mai fertig sein wird. Dann eröffnet der DRK-Kreisverband Zittau seine neue Tagespflege.

Dort werden die Senioren künftig von acht bis 16 Uhr betreut. Der Tag beginnt dann für sie mit einem ausgiebigen Frühstück. Danach treffen sie sich entweder beim Stuhlkreis zur Gymnastik oder bei schönem Wetter zu einem Spaziergang. Weiter geht der Tag mit der Zeitungsschau. Dabei werden vor allem die Lokalseiten der Sächsischen Zeitung durchforstet, sagt die Pflegedienstleiterin. Besonders interessant für die Gäste seien dabei die Familienanzeigen oder auch was so in ihren Heimatorten passiert.

Katrin Brezina weiß das so genau, weil sie die Tagespflege beim DRK schon seit 2012 leitet. Damals wurde das erste diesbezügliche Angebot auf der Neustadt eröffnet. Aufgrund der großen Nachfrage wurde es zunächst im selben Haus erweitert. Doch nun reicht auch dieser zusätzliche Platz nicht mehr aus. Daher habe man sich entschlossen, das Dachgeschoss im Haus in der Oststraße auszubauen.

Das Haus trägt den Namen Lebensrad, denn das Leben dreht sich ja auch von der Geburt über die Jugend bis zum Erwachsenenalter, sagt DRK-Geschäftsführer Uwe Lammel. Der Name spielt darauf an, dass es im Haus auf der Oststraße weitere Angebote gibt. Bisher gab es hier betreutes Wohnen, ambulante Pflege und die Wohn-Pflege-Haushalte. Mit der Tagespflege wird die Lücke zwischen diesen Angeboten geschlossen. Neu ist auch der Garten, der gerade auf einem Grundstück hergerichtet wird und den dann alle Bewohner nutzen können.

Auch die Tagesgäste werden dort spazieren gehen. Je nachdem, was im Tagesplan steht, verbringen sie ihren weiteren Vormittag aber auch mit Basteln, Musizieren, Singen oder Gedächtnistraining. Auch ganz praktische Dinge wie kochen oder backen stehen dann auf dem Plan. Die Senioren können und sollen bei all diesen Aktivitäten auch selbst mit anpacken und zum Beispiel den Tisch decken oder auch das Geschirr aufwaschen. Das soll helfen, ihre Eigenständigkeit zu bewahren, sagt Katrin Brezina. Das sei wichtig für ein möglichst selbstbestimmtes Leben. Das bedeutet aber nicht, dass sich niemand um die Tagesgäste kümmert. Sie werden von zwei Pflegefachkräften, einem Alltagsgestalter und zwei Hilfskräften betreut und sind also gut aufgehoben.

Gerade das ist für die Angehörigen wichtig zu wissen, sagt die Pflegedienstleiterin. Die hätten oft ein schlechtes Gewissen, wenn sie jemanden in die Tagespflege geben wollen. Ihnen kommt es dann so vor, als ob sie ihre Lieben abschieben. Aber gerade bei dementen Menschen sei die Betreuung zu Hause ein 24-Stunden Job und auf die Dauer sehr anstrengend. Da können schon mal die Kräfte nachlassen. Sind die Senioren dagegen in der Tagespflege, können die Angehörigen ohne Sorgen notwendige Dinge erledigen oder sich ganz bewusst etwas Gutes tun und so Kraft tanken für ihre schwere Aufgabe.

Für die, die sich nicht sicher sind, ob das Angebot zu ihnen passt, bietet das DRK einen Schnuppertag an.

Noch unverbindlicher ist es, beim Tag der offenen Tür am 18. Mai hereinzuschauen. Dann kann man sich auch die bequemen Sessel ansehen, die für die Mittagsruhe der Gäste zur Verfügung stehen. Zu diesem Anlass wird übrigens auch ein Bild von Karl Wolfgang Weber enthüllt. Das wurde extra für das DRK passend zum Namen des Hauses „Lebensrad“ gemalt.

Tag der offenen Tür in der DRK-Tagespflege für Senioren, Zittau, Oststraße 12, 18. Mai, 10 bis 16 Uhr