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Drewag heizt den Pieschenern ein

Rechts der Elbe erhalten Tausende Wohnungen einen Fernwärmeanschluss. Zuerst kommt die Hafencity dran.

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© René Meinig

Von Peter Hilbert

Pieschen ist groß im Kommen, auch bei der Fernwärme. „Der Stadtteil soll bis 2021 an unser Netz angeschlossen werden“, sagt Swen-Sören Börner. Der Abteilungsleiter ist für den Fernwärmevertrieb zuständig, sein Kollege Egbert Hennig für die Planung und den Bau.

Die Inselnetze: Blockheizkraftwerke arbeiten noch einige Jahre

Da der Wohnungsbau in Pieschen und Mickten boomt, wurden bereits erste Übergangslösungen geschaffen. Sie werden so lange genutzt, bis der zentrale Anschluss gebaut ist. Noch dieses Jahr soll der Wohn- und Geschäftskomplex Markuspassage an der Bürgerstraße mit 114 Wohnungen fertig werden. Deshalb hat die Drewag im November eine kleine Energiezentrale mit zwei Blockheizkraftwerken im Ortsamt Pieschen in Betrieb genommen.

Eine derartige Lösung gibt es auch am Sachsenbad, wo in einem kleinen Inselnetz etwa 800 Wohnungen mit Fernwärme versorgt werden können, erklärt Börner. Das moderne Blockheizkraftwerk, das ein altes abgelöst hat, wurde erst im Mai 2016 installiert. Kräftig gebaut wird auch in Mickten südlich des Elbeparks. Deshalb soll die dortige Heizzentrale an der Radebeuler Straße durch ein neues Blockheizkraftwerk oder andere Technik erweitert werden, sodass bis zu 2 000 weitere Wohnungen mit Fernwärme versorgt werden können.

Der Anschluss: Leipziger Straßewird in diesem Jahr ein Nadelöhr

Für den Fernwärmeanschluss von Pieschen sollen bis 2021 rund 8,5 Kilometer neue Leitungen zwischen Elbe und Großenhainer Straße bis hin nach Alttrachau unter die Erde gebracht werden. Dann können rund 4 500 Wohnungen mit Fernwärme beheizt werden. Im Frühjahr beginnen die Arbeiten, erklärt Bau-Abteilungsleiter Hennig. Dann wird das rund ein Kilometer langes Stück vom Elberadweg zur Leipziger Straße, Höhe Gothaer Straße, und weiter bis zur Erfurter Straße gebaut. Damit kann auch die geplante Hafencity angeschlossen werden. Mit dem Bauträger USD gebe es einen Vertrag zur Fernwärme-Lieferung.

Vorm Puschkinplatz wird die Leipziger Straße bei den Arbeiten zwar enger. Da die Baumaschinen jedoch vom Fußweg aus arbeiten können, bleibt eine Spur in jede Richtung frei. 2018 soll die Trasse bis zur Gehestraße verlegt sein. „Dann braucht das neue Gymnasium die erste Fernwärme“, sagt er. Geplant ist, dass die Doppelleitung bis zum Sachsenbad spätestens 2020 fertig ist. Dann hat das Heizhaus ausgedient.

Von dort aus wird die Trasse später bis zur Lommatzscher Straße in Mickten um rund 900 Meter verlängert. Derzeit untersuchen Planer die Varianten. Konkret wird es hingegen bereits mit der Fernwärmeverbindung zur Micktener Sternstraße. Dieses und nächstes Jahr wird die rund einen Kilometer lange Doppelleitung gebaut. Der Anschluss von Mickten bis zum Elbepark ans zentrale Netz wird aber bis 2025 dauern, verweist Hennig auf den Zeitplan.

Die weiteren Pläne: Drewag plant Vorzeigeprojekte mit Genossenschaften

Fortgeführt wird dieses Jahr die Erneuerung der Fernwärmetrasse auf der Straße des 17. Juni in Leuben. Dort werden im Abschnitt zwischen Försterling- und Dieselstraße alte Leitungen demontiert und neue eingebaut.

Bei zwei modernen Projekten ist die Drewag mit dabei. Auf Abrissflächen am Rande von Gorbitz will die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft binnen drei Jahren in der Kräutersiedlung neue Häuser errichten. Dort installiert die Drewag nicht nur Fernwärme, sondern auch Fotovoltaikanlagen. Damit kann ein Teil des Stroms für die Neubauten erzeugt werden. Insgesamt entstehen dort 184 Wohnungen.

An der Ecke Striesener/Thomaestraße will die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt ein besonders energieeffizientes Haus der Zukunft errichten. Dort wird die Drewag mit der entsprechenden Technik vertreten sein.