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Dresdner lehnen Zwischenmieter ab

Wer für kurze Zeit in der Stadt wohnen möchte, hat es schwer. Nirgendwo sonst gibt es so wenige Angebote. Dabei ist der Trend deutschlandweit anders.

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Von Annechristin Bonß

Für ein halbes Jahr zum Jobben in eine andere Stadt, ein Semester an einer anderen Universität lernen oder beim Praktikum andere Regionen Deutschlands kennenlernen: Viele Studenten zieht es für kurze Zeit weg aus der Heimatstadt. Das Angebot an Wohnungen und Zimmern, die deutschlandweit zur Zwischenmiete angeboten werden, belegt diesen Trend. Landesweitweit ist die Zahl um 15 Prozent gestiegen. Diese Zahlen hat das Internetportal
WG-Gesucht.de jetzt vorgelegt. Der Marktführer mit mehr als 60 Millionen Besuchern im Jahr vermittelt WG-Zimmer und Wohnungen in ganz Deutschland. „Mit der Vielzahl von Arbeitsplatz­- und Ortswechseln hat sich eine neue Wohnkultur entwickelt, die mobil ist“, teilen die Organisatoren des Portals mit.

In Dresden scheint diese Kultur jedoch noch nicht angekommen zu sein. Während in Deutschland die Zahl der befristeten Angebote zunimmt, ist sie hier um knapp acht Prozent zurückgegangen. Das ist der stärkste Rückgang aller untersuchten Städte. Den stärksten Zuwachs verzeichnet demnach Hannover mit mehr als 25 Prozent. Am beliebtesten bei Zwischenmieten sind WG-Zimmer, die drei Viertel der befristeten Angebote ausmachen. Das ist auch in Dresden so.

Der Studie nach leben vor allem 20- bis 30-Jährige zur Untermiete. Studenten, Praktikanten, Doktoranden, Projektarbeiter und Freiberufler ändern oft den Wohnort. Da das Geld für eine eigene Wohnung oft zu knapp und der Aufenthalt zu kurz ist, entscheidet sich die Mehrheit für ein befristetes WG-Zimmer in der fremden Stadt. Das ist zudem schon möbliert, was den kurzfristigen Ortswechsel einfach macht. Der Vermieter muss übrigens grundsätzlich über die Zwischenvermietung informiert werden. Dies ablehnen darf er jedoch nicht. Der Bundesgerichtshof hat erst im Juni die Rechte der Mieter dahingehend gestärkt.