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Dresdner Künstler brachte viele steinerne Tiere ins Görlitzer Stadtbild

Eine Serie widmet sich den bestehenden und den vergessenen Denkmalen. Heute: Enderlein-Plastiken

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Von Erich Feuerriegel

Dem aufmerksamen Besucher, der innerhalb der vergangenen vier Jahrzehnte dem Görlitzer Tierpark seine Referenz erwies, werden wohl schon des Öfteren jene beiden Tierplastiken aufgefallen sein, die hier insbesondere zur Freude der Kinder ihren Platz gefunden haben. Es handelt sich um den „Kragenbär“ und den „Jungen mit Taube.“ Beide wurden 1960 und 1962 von dem auf Tierplastiken spezialisierten Dresdener Künstler Rudolf Enderlein (1908 bis 1985) als Auftragswerke geschaffen. Von ihm stammen darüber hinaus auch das Auftragswerk „Reihergruppe“ sowie „Kind mit Vogel“ am Kaisertrutz und „Kind mit Katze“ am Parkhäuschen am Stadtpark. Erstere befand sich ursprünglich vor der Oberschule Weinhübel. Ebenso schuf Rudolf Enderlein Mitte der 50er Jahre die etwa lebensgroße Kunststein-Figurengruppe „Mädchen mit Kater“, „Junge mit Katze“ und „Junge mit Dackel“, die in der 1952 von Gartenbaudirektor Henry Kraft entworfenen Parkanlage „Friedenshöhe“ ihre Aufstellung fanden.

Wie den Verwaltungsberichten der Stadt Görlitz zu entnehmen ist, erfolgte im Jahr 1858 die „Erweiterung der Anlagen an der Berglehne des Obermühlberges oberhalb des Neißeviaduktes“. Die Bezeichnung „Friedenshöhe“ für diesen Aussichtspunkt am sogenannten „Blockhaus“ geht auf das Ende des deutsch-französischen Krieges 1870/71 zurück. In sanftem Schwung führen hier Wege um eine sparsam mit Gehölzen bestandene große Wiese herum in Richtung Neiße und finden Anschluss an die Weinberganlagen. Die Anlage der „Friedenshöhe“ wurde 1965 überarbeitet und ergänzt. Ihr jetziger Zustand wurde bei einer weiteren Instandsetzung im Jahre 2003 hergestellt. Geblieben sind die steinernen Figuren und auch die bekannte größere „Vogeltränke“.