Merken

Dresdner Bürohäuser gefragt wie nie

Die gute wirtschaftliche Lage zeigt sich auch auf dem Büromarkt. In den letzten zehn Jahren hat sich der Leerstand etwa halbiert.

Teilen
Folgen

Von Bettina Klemm

In Dresdens Büromarkt zeichnet sich eine Trendwende ab. Viele große Neubauten konnten neue Mieter finden. In den ersten neun Monaten 2008 wurden rund 44500 Quadratmeter Bürofläche in Dresden vermietet. Damit liegt der Leerstand knapp unter 14 Prozent. Etwa 338000 Quadratmeter Bürofläche stehen ungenutzt. Das geht aus dem dritten Quartalsbericht 2008 der Dr. Lübke GmbH hervor. „Bis zum Jahresende werden wir 55000 bis 60000 vermietete Quadratmeter erreichen“, schätzt Regionalleiter Eckhard Kaiser ein. Damit setze sich im Durchschnitt das gute Ergebnis der letzten Jahre fort.

Am Neubau am Postplatz sind die Gerüste gefallen. Noch in diesem Jahr wollen hier die Mitarbeiter der Software-Firma SAP einziehen. Der Bauherr, die TLG Immobilien GmbH, und die Stadtverwaltung hoffen, dass dieses Büro- und Geschäftshaus den Startschuss für die weitere Bebauung am Postplatz aber auch an anderen innerstädtischen Flächen sein kann. In ihrer Broschüre über den Immobilienstandort Dresden verweist die Stadt auf eine Befragung der schwedischen Fondsgesellschaft SEB. Danach sind die Mieter am Bürostandort Dresden die zufriedensten in Deutschland.

Noch vor zehn Jahren hatten Immobilienfachleute den Leerstand bei Büroräumen mit fast 30 Prozent angegeben. Durch die großzügigen Förderprogramme waren in den 1990er Jahren zahlreiche große Büro- und Geschäftshäuser entstanden. Einige davon warten noch heute auf ihre Erstmieter.

„Der Markt entwickelt sich derzeit positiv“, schätzt Ferdinand Ruchay von der Wirtschaftsförderung Dresden ein. Noch. Man müsse abwarten, wie er sich angesichts der Finanzkrise weiter entwickelt.

Auch Dr.-Lübke-Fachmann Kaiser ist vorsichtig. „Es wird heute niemand reine Bürohäuser errichten, wenn er nicht einen konkreten Mieter dafür hat“, sagt er. Eine Ausnahme seien Geschäftshäuser mit einem Anteil an Büroräumen. Trotz guter Bilanz gebe es selbst in Toplagen noch freie Flächen, beispielsweise am Wiener Platz. Zudem seien die Mieten mit durchschnittlich sechs bis acht Euro pro Quadratmeter zu gering, um neu zu bauen. Um Neubauten rentabel zu errichten, erfordere es schon Quadratmetermieten von zwölf bis 13 Euro.