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Dresdens Toleranz-Offensive

Am Sonnabend sollen ganz unterschiedliche Aktionen Miteinander und Offenheit fördern. Nicht nur mit Worten.

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© Norbert Millauer

Von Annechristin Bonß

Dresden kann anders, Dresden will anders. Das wollen viele Initiativen, Firmen, Anwohner und Vereine am Sonnabend zeigen. Bei vielfältigen Aktionen werben sie für Toleranz, Offenheit und ein friedliches Miteinander.

Bunte Zeichen: Die SZ erscheint mit Sonder-Postkarte und buntem Sticker

Die gemeinsame Aktion Toleranz von Sächsischer Zeitung und Dresdner Morgenpost sendet in ihren Dresden-Ausgaben von Sonnabend und Montag ein buntes Zeichen an die Leser. Die bekommen mit den Zeitungen am Sonnabend einen Aufkleber und am Montag eine Postkarte. Die Botschaft ist klar: Dresden ist bunt, offen und tolerant. Als Motiv haben sich die Initiatoren für die farbig angestrahlte Dresdner Stadtsilhouette entschieden. Das Foto dazu ist Ende Januar beim ersten Toleranz-Konzert des Vereins „Dresden – Place to be“ entstanden. Mit dem Sticker soll auch für die Bürgerkonferenz im Kongresszentrum geworben werden. Mit der Postkarte werden Menschen außerhalb Dresdens erreicht, wenn sie damit Grüße aus der Elbestadt bekommen. Verschickt mit Post Modern zahlen die Absender kein Porto. Aufkleber und Postkarte erscheinen in einer Auflage von über 150 000 Stück.

Bunte Diskussionen: Zur Bürgerkonferenz kommen 3 000 Gäste

Dresdens erste Bürgerkonferenz findet am Sonnabend im Kongresszentrum statt. Fünf Stunden lang sollen sich bis zu 3 000 Gäste über ein tolerantes Miteinander, Integration und Demokratie austauschen. Dabei wird zu den Themen „Integration: Wer ist gefordert? Und wie?“, „Konservativismus, Populismus und die politische Rechte“, „Wer ist eigentlich ‚das Volk‘?“ sowie zum Phänomen Dresden diskutiert. Die Kandidaten zur Dresdner Oberbürgermeisterwahl stehen für Gespräche zur Verfügung. Die Journalisten Heinrich Löbbers von der Sächsischen Zeitung, Cornelius Pollmer von der Süddeutschen Zeitung sowie Ine Dippmann vom MDR stellen sich unter dem Motto „Fragen Sie die Lügenpresse“ den Besuchern. Zudem werden Filme zum Thema, Expertengespräche und Workshops angeboten. Für Kinder gibt es ein spezielles Angebot. Der Verein „Dresden – Place to be“ organisiert die Konferenz. Um die Kosten von über 250 000 Euro zu decken, sind Spenden notwendig. Schals mit dem Motto „Offen und bunt – Dresden für alle!“ sollen beim Sammeln helfen. Die werden bei der Konferenz gegen eine Spende verteilt.

Bunte Musik: Auf dem Theaterplatz singen über elf Nationen miteinander

Wenn viele Nationen miteinander musizieren, wird es laut. Genau das wollen die Organisatoren mit ihrem Konzert auf dem Theaterplatz auch sein. Das beginnt 19 Uhr im Anschluss an die Bürgerkonferenz. Anders als beim „Offen und bunt“-Konzert am 26. Januar stehen dieses Mal keine national bekannten Künstler auf der Bühne. Dieses Mal präsentieren vier lokale Musiker und Bands sowie Sänger aus der Semperoper ihre Musik. Dazu haben sie Freunde aus ganz Deutschland und aller Welt eingeladen. „Ein eindrückliches Zeichen und Bekenntnis zu einer Internationalität und einer Zusammenarbeit“, sagt Sprecherin Gertrud Aringer. Die Moderation übernimmt die Dresdner Schauspielerin Anna Mateur. Zudem werden Impressionen der Konferenz gezeigt.

Bunter Tanz: Hellerau lädt zum spätabendlichen Tolerave

Ohne Worte dafür mit allerlei Kondition und Bewegung soll im Festspielhaus Hellerau für eine tolerante und offene Gesellschaft demonstriert werden. Es wird getanzt. Passend dazu haben die Organisatoren ihre Party Tolerave genannt. Sie werden mit namenhaften nationalen und Dresdner Musikern sowie internationalen DJ-Größen die Party und das Konzert gestalten. Beides solle ein unverkrampfter Rahmen sein, in dem Herkunft und Lebensweise der Musikfans keine übergeordnete Rolle spielen, teilt Organisator Mario Krause mit. Start der Party ist 21 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro. Der Erlös des Abends kommt dem Verein Kama Dresden, der Kontaktgruppe Asyl und dem Ausländerrat Dresden zugute.

www.dresden-place-to-be.de