Von Ulrike Kirsten
Mit sechs Kühen und ebenso vielen Schweinen beginnt die Geschichte von Pfunds Molkerei. Mit diesen siedelte Landwirt Paul Pfund aus Reinholdshain nach Dresden, um die Stadt mit gesunder Milch zu versorgen. Am 9. September 1880 gründete er die Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund.
Seitdem hat sie sich zu einem Unternehmen entwickelt, das weltweit exportiert. Mit einer Festwoche feiert der schönste Milchladen der Welt in diesem Jahr gleich ein doppeltes Jubiläum. Die Gründung des Unternehmens vor 135 Jahren und die Wiedereröffnung des Milchladens vor 20 Jahren, am 16. Oktober 1995, als lebendiges Museum.
Mit vier Verkäuferinnen hat es 1995 angefangen, nun hat Pfunds Molkerei zehn Beschäftigte. Rund 500 000 Besucher kommen jährlich, darunter Stammkunden, aber vor allem Touristen, so Pfunds Geschäftsführer Frank Zabel. Zwar gibt es die Molkerei nicht mehr. Der Tradition fühlt sich das Team der Molkerei aber weiterhin verbunden. Neben Käsespezialitäten gibt es Souvenirs und sogar Kosmetik. Dabei ist die Milchseife der absolute Renner, so Frank Zabel.
Das Herzstück von Pfunds Molkerei ist heute der Milchladen im Erdgeschoss auf der Bautzner Straße 79. Das Geschäft ist vollständig ausgestattet mit handgemalten Fliesen von Villeroy & Boch und 1998 in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen worden.
Schon ab diesem Sonnabend wird also eine Woche lang gefeiert. Täglich, auch sonntags und bis zum 18. Oktober präsentieren sich von 10 bis 18 Uhr Unternehmen, deren Produkte in Pfunds Molkerei angeboten werden, darunter die Molkerei Marienhöher Direktvermarktung Vogtlandliebe, die Hofkäserei Vetter und die Sächsische Schokoladenmanufaktur.
Am 16. Oktober gibt es im Hof hinter Pfunds Molkerei Suppen der Dresdner Firma Ceus aus der Gulaschkanone, und um 14 Uhr wird der Stollen von Bäckermeister Matthias Graf angeschnitten und verkauft. Täglich werden zudem historische Aufnahmen von den Anfängen der Molkerei gezeigt. Zum Jubiläum hat das Team um Geschäftsführer Frank Zabel auch in limitierter Auflage kreieren lassen: einen Porzellanbecher, der nach einem historischen Vorbild gefertigt wurde, welcher in den Anfangsjahren von Paul Pfund selbst entworfen wurde.