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Die Schwimmhalle ist fertig

Ab Montag ist der Neubau an der Freiberger Straße für alle offen. Die Altbausanierung beginnt und dauert zwei Jahre.

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© Sven Ellger

Von Lars Kühl

Die Containertür schwingt auf und sofort setzt er sich fest. Vertraut kratzt der Geruch in der Nase: irgendwie chemisch, aber nicht unangenehm, absolut typisch. Als einem dazu die schwüle Wärme in die viel zu dicke Winterjacke kriecht, ist klar: Diese Halle ist bald keine Baustelle mehr, sondern bereit fürs Schwimmen.

Blick in die neue Schwimmhalle

Die neue Schwimmhalle Freiberger Platz steht kurz vor der Eröffnung. Außenansicht.
Die neue Schwimmhalle Freiberger Platz steht kurz vor der Eröffnung. Außenansicht.

Auch wenn noch viele Arbeiter herumwuseln, am Dienstagabend ist offizielle Eröffnung. Am Wochenende kommen Vereinssportler zum Stollenschwimmen des Dresdner SC, und ab Montag können alle in den Neubau an der Freiberger Straße – jeden Tag, auch am Wochenende, zumindest, wenn keine Wettkämpfe stattfinden.

Matthias Waurick, Chef der Dresdner Bäder GmbH, hat Wort gehalten. Die Halle ist bis zum Stollenschwimmen fertig geworden. Als Waurick dies vor Monaten versprochen hat, haben ihm viele nicht geglaubt. Der Neubau zählt zum größten Komplex für den Dresdner Schwimmsport. Geschafft ist allerdings erst die Hälfte. Wenn sich ab Montag die Türen des provisorischen Einganges von der Maternistraße aus auf dem künftigen Parkplatz mit geplanten 69 Plätzen öffnen, schließen sich die Pforten am Freiberger Platz.

Nahtlos beginnt der Umbau der alten Halle. Während für die neue 27 Monate gebraucht wurden, rechnet Waurick damit, dass die Sanierung Ende 2018/Anfang 2019 abgeschlossen ist. Für beide Vorhaben investiert die Bäder GmbH die Rekordsumme von insgesamt 31,4 Millionen Euro. Für rund zwei Jahre bleiben die Container der Zugang zum Schwimmen. An drei provisorischen Kassen können die Besucher zahlen – nicht mehr stundenweise, sondern in gestaffelten Tarifen, beispielsweise als Erwachsener vier Euro für anderthalb Stunden (ermäßigt drei Euro, Kind zwei Euro). Auch in den Sommerferien soll die Schwimmhalle künftig geöffnet bleiben.

Drinnen stehen den Gästen moderne, funktionale Kabinen zum Umkleiden zur Verfügung. Im großen zwei Meter tiefen Edelstahlbecken sind acht 50-Meter-Bahnen auf einer Wasserfläche von über 1 000 Quadratmetern möglich. Nebenan gibt es noch ein 100 Quadratmeter großes Lehrschwimmbecken. Die Halle ist hell, dafür sorgen große Glasscheiben.

18 Mitarbeiter, davon sechs Azubis, sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Unter anderem überwachen sie die Qualität des Wassers. Das wurde auf 27 Grad Celsius erwärmt. Genauso, wie es auch Leistungssportler mögen. Die sollen im Neubau künftig nicht nur trainieren, sondern sich auch bei nationalen Wettkämpfen messen. Der Zertifizierung dafür steht nichts mehr im Wege. Regie- und Presseräume sowie einer für Dopingtests sind eingerichtet. Für Zuschauer wurde eine Tribüne mit 400 Sitzen gebaut, die über einen Aufzug auch behindertengerecht zu erreichen ist. Ergebnisse kann das Publikum auf zwei großen Anzeigetafeln ablesen, auf denen auch Videos abgespielt werden können.

Bis die ersten Sieger auf den Bildschirmen auftauchen, werden noch Restarbeiten erledigt. Abläufe müssen abgestimmt werden. Die Technik im Keller soll störungsfrei funktionieren. Der Reinigungsroboter dreht auf dem Beckenboden fleißig seine Runden. Chlor liegt in der Luft.