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Dresden stoppt Abriss von Wohnungen

440 Wohnungen sollten in diesem Jahr noch verschwinden. Das forderte die Stadt lange von der Gagfah – trotz Engpässen am Wohnungsmarkt. Doch das Einlenken kommt zum Teil zu spät ...

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Von Denni Klein

Dresden. Angesichts von Wohnungsknappheit lenkt die Stadt ein und will keine weiteren Wohnungen mehr abreißen lassen. Darauf hat sich das Rathaus nach SZ-Informationen mit Dresdens größtem Vermieter, der Gagfah, verständigt.

Beim Verkauf ihrer Wohnungen hat die Stadt die Gagfah 2006 zum Abriss von 3.500 Einheiten vertraglich verpflichtet. Mehr als 3.000 sind inzwischen verschwunden, die letzten 440 sollten in diesem Jahr folgen. Dazu gehören Plattenbauten in Seidnitz, Tolkewitz und Johannstadt.

Vor sechs Jahren sei die heutige Wohnungsknappheit nicht absehbar gewesen, heißt es in Rathauskreisen zur Begründung des Kurswechsels. Vor zwei Jahren schon. Seitdem fordern Mieterverein, SPD und Linkspartei einen Abrissstopp. Doch während der Milliardenklage der Stadt gegen die Gagfah lagen die Verhandlungen dazu auf Eis.

Für Häuser in Seidnitz und Tolkewitz kommt der Stopp zu spät. Die Wohnungen sind für den Abriss soweit vorbereitet, dass er nicht mehr verhindert werden kann. 300 Platten rund um den Reichenauer Weg werden ab August fallen. Erhalten bleiben können 96 leer stehende Wohnungen an der Nicolaistraße in der Johannstadt. Gerettet wären auch 44 noch nicht für den Abriss definierte Gagfah-Wohnungen. Ein Antrag der SPD für einen Abriss-Stopp ist im Stadtrat. Mit Unterstützung von OB Helma Orosz gilt eine Mehrheit als sicher. Sie will am Montag den Weg dafür freimachen.

Lesen Sie dazu am Montag in der SZ ein Interview mit der Dresdner Gagfah-Chefin.