Dresden. Fast eineinhalb Jahre stand Philip Heise beim Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart unter Vertrag, ehe er in der vergangenen Winterpause zum Liga-Konkurrenten Dynamo Dresden wechselte.
Am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) trifft der 25 Jahre alte Linksverteidiger zum ersten Mal auf seinen früheren Arbeitgeber. Das Duell beim Tabellen-Zweiter im Schwabenland verspricht dabei Brisanz im Kampf um die Aufstiegsränge.
Wie groß ist die Vorfreude auf das Duell am Sonntag?
Ich freue mich riesig drauf. Für mich selber ist das schon ein Riesending, gegen meinen Ex-Club zu spielen, umso mehr vor vollem Haus.
Was erwarten Sie im Spiel gegen Stuttgart?
Ich erwarte eine Mannschaft, die zielstrebig und selbstbewusst auftreten wird. Dynamo hat das Hinspiel mit 5:0 gewonnen, sie wollen auf jeden Fall etwas wiedergutmachen. Wir spielen in Stuttgart vor ausverkauftem Haus, das ist schon ein Riesending.
Wie wird Ihrer Meinung nach das Publikum auf Sie reagieren?
Ich hoffe, man erwartet mich mehr oder weniger positiv, auch wenn ich dort mit dem Abstieg nicht unbedingt die schönsten eineinhalb Jahre verbracht habe. Ich habe zwar nur fünf Spiele in der ersten Bundesliga machen dürfen. Aber ich freue mich total drauf. Es werden sicherlich auch ein paar Freunde aus meiner Stuttgarter Zeit im Stadion sein.
Was rechnen Sie sich mit ihrem Team beim VfB aus?
Wir fahren dorthin, um etwas mitzunehmen, um das Bestmögliche rauszuholen.
Stuttgart hat die letzten drei Spiele nicht gewinnen können. Spielt das eine Rolle?
Wir wollen mit Sicherheit nicht die Mannschaft sein, gegen die der VfB eine neue Serie anfängt. Ich gehe davon aus, dass wir versuchen, unseren Fußball zu spielen, der uns stark macht, und Stuttgart auch zuhause unter Druck zu setzen.
Ist Ihr Ex-Club dennoch ein klarer Aufstiegsfavorit?
Egal, wen man fragt, Stuttgart gehört einfach in die erste Bundesliga. Das ist ein Riesenclub, den man in Europa einfach kennt. Ich wünsche ihnen das Beste in dieser Saison, abgesehen vom nächsten Wochenende natürlich.
Wie stehen die Chancen, dass Dynamo den Durchmarsch schafft?
Wir sind die Mannschaft, die die anderen Teams dort oben ärgern möchte. Die Clubs vor uns, wie Hannover und Stuttgart, haben den Druck, aufsteigen zu müssen. Wir können frei aufspielen.
War Ihr Wechsel nach Dresden richtig?
Ja, auf jeden Fall war der Wechsel richtig. Ich darf wieder Fußball spielen, in der 2. Fußball-Bundesliga, und noch dazu erfolgreich.
Gab es andere Angebote, was gab den Ausschlag für Dresden?
Wir waren mit mehreren Vereinen in Kontakt. Mit Dresden waren wir aber schon so weit, auch weil ich mich direkt in die Stadt verliebt habe. Ich bin ja damals extra hierher geflogen, habe mir das alles angesehen. Ich war einfach überwältigt von allem, somit war für mich auch klar, dass ich hierher will. Zudem spielt die Mannschaft unter dem Trainer mit den schönsten Fußball in der Liga. Das war definitiv ein weiterer Grund für mich, deswegen bin ich hier.
Das Interview führte Jens Maßlich.