Merken

Dresden präsentiert den Postplatz

Ein Blick aufs Stadtmodell zeigt, der Dresdner Postplatz wird in Kürze sehr eng bebaut sein. Nachdem Dresden in den vergangenen Jahren auf der Expo Real in München den Neumarkt präsentiert hat, steht nun der Postplatz im Mittelpunkt.

Teilen
Folgen
© Modell: Amt für Geodaten und Kataster

Von Bettina Klemm, z. Z. München

Ein Blick aufs Stadtmodell zeigt, der Dresdner Postplatz wird in Kürze sehr eng bebaut sein. Nachdem Dresden in den vergangenen Jahren auf der Expo Real in München den Neumarkt präsentiert hat, steht nun der Postplatz im Mittelpunkt. Mehrere Grundstücke sind dort bereits verkauft. Nun nutzen die Immobilienunternehmen, um Details mit Architekten und Baufirmen zu besprechen sowie Käufer für die Mietobjekte zu finden.

Unter dem Motto „Stadt.Land.Möglichkeiten stellen das sächsische Finanzministerium, der Staatsbetrieb Immobilien- und Baumanagement (SIB), die Sächsische Aufbaubank und die Landeshauptstadt Dresden in der Messehalle ihre Projekte vor. Am Stand sind auch Unternehmen wie die Baywobau Dresden, die CG-Gruppe und die Real Estate vertreten. Dresden muss auf der internationalen Immobilienmesse eine bedeutende Rolle spielen, dabei unterstützen wir die Stadt gern“, begründet Dresdens Baywobau-Chef Berndt Dietze sein Engagement. Weil auf der Messe mit rund 1 700 Ausstellern alle wichtigen Vertreter der Branche vertreten sind, ist sie zudem ein idealer Treffpunkt für Gespräche. Das sieht auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) so, dessen Terminkalender allein gestern zwölf Positionen hatte.

Ganz neu bietet die Stadt zur Immobilienmesse ein nur 260 Quadratmeter großes Grundstück vor dem Staatsschauspiel (gelbe Fläche im Modell) an. Das künftige Gebäude darf maximal viergeschossig sein und soll kulturell-künstlerisch sowie gastronomisch genutzt werden, so die Vorgaben aus dem Bebauungsplan. Mindestens 320 000 Euro sind für die Fläche zu zahlen.

Unmittelbar neben dem Schauspielhaus wird ein Probebühnenzentrum für das Staatsschauspiel und die Semperoper entstehen. Der Baubeginn verzögert sich jedoch, weil ein Grundstückseigentümer gegen das sogenannte Umlegungsverfahren geklagt hat. Im November soll es nun eine Entscheidung am Oberlandesgericht geben. „Wir hoffen, dass wir dann im Frühjahr mit dem Bau beginnen können. Etwa zwei Jahre werden wir benötigen“, erklärt Dieter W. Ruf vom SIB. Deutlich weiter ist schon die Revitalis Real Estate, die unmittelbar an das Stadthaus an der Theaterstraße einen Gebäuderiegel errichtet. „Wir wollen die Baugrube im Februar ausheben“, sagt Architekt Jan Oliver Meding. Bis Ende 2017 sollen in dem Neubau 161 Mietwohnungen fertig sein.

Auf den Flächen daneben ist die CG-Gruppe aktiv. Das Fernmeldeamt wird abgerissen. An dessen Stelle errichtet die CG-Gruppe seine 196 MaryAnn-Apartements. „Wir rechnen mit einem Baubeginn im Frühjahr 2016 und wollen bis März 2018 fertig sein“, erläutert Bert Wilde, Chef der Dresdner CG-Niederlassung. „Residenz am Postplatz“ heißt ein weiteres CG-Projekt. Die ehemalige Oberpostdirektion wird teilweise saniert und erweitert. Damit entstehen 242 Wohnungen. Noch in diesem Jahr sollen die Abrissarbeiten beginnen. Im Dezember 2017 werden die Mietwohnungen bezugsfertig sein. Das Gesamtprojekt wurde bereits an einen Rentenfonds verkauft.

Auf der Parkfläche an der Wallstraße entsteht der erste von drei Komplexen, die die Baywobau und die tschechische CTR Group errichten. Die 68 Mietwohnungen im Merkur sind an das Wohnungsunternehmen Patrizia veräußert. Die folgenden beiden Bauteile werden „Am Wall“ bezeichnet. Der erste Komplex in Richtung Postplatz mit 127 Wohnungen und vier Läden soll im Frühjahr begonnen werden. „2017 wollen wir dann alles abgeschlossen haben“, sagt Berndt Dietze. Derzeit verhandelt er auf der Immobilienmesse mit einem Anleger, der dann die Mietwohnungen übernimmt. Der mittlere Abschnitt der Wallstraße mit 91 Eigentumswohnungen wird 2017 bis 2018 realisiert. Auch diese stellt die Baywobau in München vor.

Dass Dresden mehr als Bauprojekte am Postplatz zu bieten hat, stellte OB Hilbert am Nachmittag im Forum „Bühne frei“ unter Beweis. Dabei ging es um Investitionen in Bauten für Kultur und Wissenschaft. Am Abend verwöhnten Stadt und Freistaat die Gäste bei einem kleinen Empfang mit sächsischen Köstlichkeiten und Schmuckkreationen aus Meissener Porzellan.