Merken

Dresden ist ...

Eine Videobotschaft geht ab Oktober um die Welt. Und soll helfen, die Tourismus-Delle zu überwinden.

Teilen
Folgen
NEU!
© VisitDD/Dresden Marketing Gesellschaft

Sandro Rahrisch

Mit dem Wakeboard über das Wasser in der Leubener Kiesgrube gleiten, Füße lang machen am Pieschener Elbufer oder mit dem Propellerflugzeug in Klotzsche in die Lüfte steigen: Dresden ist auch Altstadt, Barock und Museumsmarathon – aber nicht nur. Das wollen die Dresdner der Welt zeigen und haben über 110 Videobotschaften aufgenommen. Der Film, der aus den zehn besten zusammengeschnitten wird, geht ab Oktober um die Welt.

Dresden ist ... eine Fußballstadt. Dynamo-Fans jubeln unter einer schwarz-gelben Fahne.
Dresden ist ... eine Fußballstadt. Dynamo-Fans jubeln unter einer schwarz-gelben Fahne. © VisitDD/Dresden Marketing Gesellschaft
Dresden ist ... eine Partystadt. Von der BRN bis zum Stadtfest gibt es immer etwas zu feiern.
Dresden ist ... eine Partystadt. Von der BRN bis zum Stadtfest gibt es immer etwas zu feiern. © VisitDD/Dresden Marketing Gesellschaft
Dresden ist ... eine grüne Stadt. Bestes Beispiel: der Große Garten.
Dresden ist ... eine grüne Stadt. Bestes Beispiel: der Große Garten. © VisitDD/Dresden Marketing Gesellschaft
Dresden ist ... eine Kunststadt – im Museum wie auf der Straße, wie Seifenblasenkünstler zeigen.
Dresden ist ... eine Kunststadt – im Museum wie auf der Straße, wie Seifenblasenkünstler zeigen. © VisitDD/Dresden Marketing Gesellschaft
Dresden ist ... eine Fahrradstadt. Tausende Radfahrer nutzen jährlich den Elberadweg.
Dresden ist ... eine Fahrradstadt. Tausende Radfahrer nutzen jährlich den Elberadweg. © VisitDD/Dresden Marketing Gesellschaft

Premiere feiert der Dresden-Movie zum Tag der Deutschen Einheit, dessen offizielle Feier dieses Jahr in der sächsischen Landeshauptstadt stattfindet. Danach wird der Werbefilm über die Online- und Social-Media-Kanäle der Stadt im In- und Ausland verbreitet, plant die Marketinggesellschaft (DMG). „Online-Kommunikation bietet ganz neue Möglichkeiten, um eine emotionale Bindung an das Reiseziel und die Marke Dresden auf- bzw. auszubauen“, sagt Geschäftsführerin Bettina Bunge. „Wir sind überzeugt, dass gerade auch die jungen Dresdner echte Fans ihrer Stadt sind. Und diese Begeisterung wollen wir zeigen.“

Die Aktion „#VisitDD“ ist eine von vielen Kampagnen, die Dresdens Image wieder aufpolieren sollen. Seit Mitte letzten Jahres sinkt die Zahl der deutschen Gäste in der Stadt und drückt die Übernachtungszahl in den Keller. Nach einem guten Jahresstart, der wie eine Trendwende erschien, haben die Hotels und Pensionen seit April wieder Not, ihre Zimmer zu belegen. Auch im Mai: Zählte die Tourismusbranche 2015 gut 448 131 Übernachtungen, so waren es dieses Jahr nur noch 429 712. Der Zuwachs durch die starken Monate Januar bis März ist von 3,9 auf 1,4 Prozent geschrumpft. Über die Ursachen kann mangels geeigneter Messmethoden nur spekuliert werden: Die Hotelbranche sieht in der Bettensteuer einen Grund dafür, dass Touristen verschreckt werden. Die Marketinggesellschaft sieht den Schwerpunkt in der Berichterstattung über die Pegida-Demonstrationen.

Von defensiven Werbekampagnen, die Dresden trotz offensichtlicher Probleme mit Ausländern als weltoffene Stadt bewerben, hatte zuletzt auch der Reisepsychologe Jürgen Kagelmann abgeraten. Dresden solle lieber die Highlights herausstellen, die es hat. Die Idee für die 20-Sekunden-Spots stammt aus einem Seminar im Studiengang Grafikdesign der Fachhochschule Dresden, das von der Marketinggesellschaft begleitet wurde. „#VisitDD soll unsere wunderschöne Stadt authentisch, positiv und zukunftsgewandt präsentieren“, sagt Bunge. Auch als Standort zum Leben, Arbeiten, Studieren, Investieren und Forschen. Die Vorteile von Online-Marketing seien auch die direkte Messbarkeit des Interesses über Klickzahlen, die weltweite Verbreitung und die Möglichkeit, mit den Zuschauern direkt in Kontakt zu treten. Beworben wurde die Aktion mit über 400 Plakaten. Bei den Filmnächten am Elbufer sind die Videos der Woche vor dem Hauptfilm über die Leinwand geflimmert. Derzeit liegt das jährliche Budget der städtischen Tochter bei rund 3,5 Millionen Euro.

Eine Erfindung Dresdens sind die Werbebotschaften per Video nicht. Mit einer eigenen Serie präsentiert zum Beispiel Frankfurt am Main seine Stadtteile – mit rund 30 Videos. Fünf Minuten dauern die Clips. Alle zwei Monate gibt es einen neuen. Geteilt werden die Videos über Facebook und Twitter.

Bis zum 4. September können die Dresdner noch Videos hochladen. Nach einer Jury-Vorauswahl sollen per Internetabstimmung die zehn besten Spots gefunden werden. Der fertige Film wird am 3. Oktober auf der Bühne vor dem Rathaus gezeigt.