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Dresden investiert so viel wie nie

Rund 250 Millionen Euro stehen jährlich für Bauprojekte bereit. Dresdner Firmen hoffen auf Aufträge. Aber es gibt auch Kritik.

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Von Bettina Klemm

Die Listen sind lang: Neubau einer Kita auf der Hauptstraße für 3,3 Millionen Euro, Bau des Gymnasiums Bernhardstraße für drei Millionen Euro, Offenlegen des Mariengrabens für 200.000 Euro oder die Reinigung von Schulen in den nächsten vier Jahren – die Stadt ist ein großer Auftraggeber. „Wir können in den nächsten vier Jahren über 1,2 Milliarden Euro investieren, so viel wie nie zuvor“, kündigte gestern Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) auf der Vergabekonferenz an. Jährlich seien das bis zu 250 Millionen Euro. Weitere 191 Millionen Euro will der Immobilienbetrieb des Freistaates ausgeben.

Damit sich einheimische Unternehmen auf die Ausschreibungen und Vergaben vorbereiten können, haben Stadt und Finanzministerium zur 10. Vergabekonferenz ins Rathaus eingeladen. Zu Beginn erläuterte Vorjohann die Risiken für den Stadthaushalt 2013/14. Angesichts steigender Kinderzahlen haben dabei Schul- und Kitabauten Priorität. Bis 2017 werden allein für den Schulhausbau eine halbe Milliarde Euro benötigt. Zudem hat der Stadtrat mit dem Umbau von Kraftwerk Mitte und Kulturpalast zwei kulturelle Großprojekte beschlossen, für die 181 Millionen Euro benötigt werden. Das gehe allerdings zulasten des Straßenbaus, sagte Vorjohann. 11,6 Millionen Euro will die Stadt in diesem und weitere 32,9 Millionen Euro im nächsten Jahr einsetzen. Allein für die Albertbrücke, die zwischen September 2013 und Mai 2015 ausgebaut werden soll, sind 15,75 Millionen Euro erforderlich. Zum Vergleich dazu: 2005 lagen die Investitionen des Straßen- und Tiefbauamtes bei 168,6 und 2010 noch 57,7 Millionen Euro.

Über 120 Vertreter von Unternehmen waren zur Konferenz gekommen. Noch immer würden viele Aufträge an große Firmen gehen. „Die zwingen dann oft die kleinen zum Lohndumping hoch zehn“, kritisierte Henry Miertschink von der Dachdeckerinnung Dresden.