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Dresdens neuester Platz

Eine einst öde Fläche in der Friedrichstadt kommt zu neuer Ehre: Seit Montag heißt das Eckgrundstück an der Weißeritzstraße Koreanischer Platz.

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© Sven Ellger

Von Bettina Klemm

Eine einst öde Fläche in der Friedrichstadt kommt zu neuer Ehre: Erst wurde sie mit Steinplatten und Bäumen gestaltet. Seit gestern nun heißt das Eckgrundstück an der Weißeritzstraße Koreanischer Platz.

Es gibt kaum jemanden in Südkorea, der mit dem Namen Dresden nichts anfangen kann, sagte der Erste Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Denn nicht nur die wirtschaftlichen Beziehungen zu dem asiatischen Land sind gut, sondern auch das Interesse an den Erfahrungen bei der Wiedervereinigung Deutschlands. So empfängt Hilbert, der auch sein persönliches Glück in Seoul gefunden hat, mindestens eine koreanische Delegation pro Woche.

Gestern und heute findet beispielsweise ein gemeinsamer Workshop im Steigenberger Hotel de Saxe statt. Daran nehmen hochrangige Wissenschaftler und Finanzfachleute teil. Dazu passt auch der neue Platz. Es ist der erste in Europa mit diesem Namen, sagte Hilbert.

Dresden wurde bekannt durch die Rede der Präsidentin der Republik Korea, Park Geun-hye, die sie vor einem Jahr bei ihrem Besuch hielt. Als Dresden-Doktrin wurde diese live übertragen und fand in den koreanischen Medien Beachtung. Dresden werde in Korea nicht nur als schöne Stadt mit großer Geschichte betrachtet, sondern als Beispiel für die führende Rolle bei der deutschen Wiedervereinigung, erläuterte der koreanische Botschafter Kim Jae-shin zur gestrigen Übergabe des Platzes. Er hoffe, dass es ein Ruheplatz für die Dresdner und die Besucher werde. Seit 2012 hat Korea mit Christoph Hollenders einen Honorarkonsul in Dresden. Er ist zugleich der einzige Konsul in den neuen Bundesländern. Hollenders hatte sich auch für die Idee stark gemacht, einen Platz zu Ehren Koreas zu schaffen. Südkorea hat enorme Wachstumsraten aufzuweisen. 700 Millionen Euro betrage das jährliche Handelsvolumen mit Sachsen. „Deutschland ist der drittgrößte Investor in Korea. Deutsche Forschungseinrichtungen entscheiden sich zunehmend für Kooperationen mit koreanischen Partnern“, erläuterte Yun Jong Seok. Der Leiter der Presse- und Kulturabteilung der Botschaft sieht noch Wachstumspotenzial. Diese Auffassung teilt Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). So werde er im Mai und Ministerpräsident Tillich im Herbst nach Südkorea reisen.