Von Juliane Richter
Für Künstler Stuart Williams ist das Projekt „Lebensatem Dresden“ eines seiner wichtigsten. Anlässlich des 70. Jahrestages der Bombardierung hat der US-Amerikaner am Turm der Hofkirche eine Vielzahl von LED-Lampen installieren lassen. Seit dem 13. Februar brennen die energieeffizienten Lampen Tag und Nacht – mal in Gelb, mal in Grün, Pink, Lila oder Blau.
Lichtinstallationen in Dresden
Die computergesteuerten Lichtwellen sollen durch ihr An- und Abfallen den Eindruck menschlichen Atmens erwecken. Um das Kunstwerk realisieren zu können, hat Williams tief in die eigene Tasche gegriffen und gleichzeitig auch eine Vielzahl von Sponsoren gefunden. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, dass die Installation noch bis zum 27. März weithin sichtbar sein wird.
Während Stuart Williams die Lichtkunst vor allem „zu Ehren des Überlebens und Wiederaufbaus der Stadt Dresden“ initiiert hat, hat die tägliche Lichtinstallation am Ernemann-Turm der Technischen Sammlungen einen ganz anderen Hintergrund. Dort wurde am 19. Januar das Projekt „Talkingtower – der sprechende Turm“ ins Leben gerufen. Auch hier kommen LED-Lampen zum Einsatz, welche die oberste Fensterreihe des Turms zum Leuchten bringen. Waren dabei zunächst programmierte Motive der Künstlergruppe Kazoosh! zu sehen, können sich die Dresdner ab morgen am Farbspiel mit beteiligen. Über eine Internetseite kann jeder programmieren, welche Farben der Turm annehmen soll. Für die „Spielstunden“, wie die Künstler diese Interaktion nennen, sind bisher die Zeitfenster morgens von sechs bis sieben Uhr und abends von 17.30 bis 19 Uhr geplant.
„Unsere Testpersonen hatten besonderen Spaß, wenn sie zeitgleich auf das Programm zugegriffen haben und somit direkt miteinander in Kontakt treten konnten“, sagt Künstler Martin Flemming. Eigentlich sollte diese Form der Beteiligung schon etwas eher möglich sein, doch die benötigte besonders schnelle Internetverbindung ließ in Striesen dann doch etwas auf sich warten. Der Talkingtower ist eine Aktion des Dresdner Lichtjahrs 2015 und soll das gesamte Jahr über zu sehen sein. Die Künstler planen noch weitere Motive.