Merken

Dresden bekommt mehr Asylbewerber

Neue Prognosen besagen, dass Dresden noch in diesem Jahr bis zu 2 630 Flüchtlinge aufnehmen muss. Geplant waren 1 742.

Teilen
Folgen
© Sven Ellger

Von Simone Burig

Die Flüchtlingswelle nach Dresden ebbt nicht ab. Ganz im Gegenteil: Wie Sozialbürgermeister Martin Seidel (parteilos) mitteilte, wird die Stadt im laufenden Jahr mehr Asylsuchende aufnehmen müssen. Bisher rechnete die Verwaltung mit 1 742 Menschen, die 2015 in Dresden untergebracht werden müssen. Doch nun gibt es neue Prognosen. Hochrechnungen des Landes, die auf den Zugängen von Januar und Februar basieren, besagen allerdings, dass der Stadt bis zu 2 630 Flüchtlinge zugewiesen werden. Die Landeshauptstadt nimmt 13,2 Prozent der Asylsuchenden in Sachsen auf.

Die höheren Aufnahmezahlen bedeuten laut Seidel aber nicht automatisch, dass die Stadt auch viel mehr neue Plätze benötige. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle, so auch Abschiebungen. Zudem, so der Sozialbürgermeister, habe die Stadt die Belegung der Wohnungen bisher zurückhaltend geplant. „Derzeit erreichen uns mehr und größere Familien, sodass Wohnungen besser ausgelastet werden können.“

Mit welchen finanziellen Mehrbelastungen zu rechnen sei, konnte Seidel nicht sagen. „Zusätzliche Kosten entstehen erst, wenn die Zahl der zugewiesenen Asylbewerber 1 742 in diesem Jahr übersteigt. Bis zu dieser Höhe sind ausreichende Mittel im Haushalt eingeplant.“ Zunächst seien die weiteren Entwicklungen und Zuweisungszahlen abzuwarten. Sollte ein Nachtrag zum aktuellen Haushalt nötig werden, werde der Stadtrat in der zweiten Jahreshälfte darüber entscheiden.