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Drescher beim Tierheimfest

Altes Handwerk wird in Ostrau gezeigt. Dabei muss man den Dreh wirklich raushaben.

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© André Braun

Von Helene Krause

Ostrau. Vor Getreidegarben stehen Dreschflegel. Dahinter ist ein Windbock aufgestellt. Alle diese Dinge haben die zehn Mitglieder der Dreschflegelgruppe aus Klötitz bei Oschatz mitgebracht. Die Gruppe gehört zum Heimatverein Klötitz. Beim Ostrauer Tierheimfest sind sie das erste Mal mit dabei.

Zur Gründung der Dreschflegelgruppe kam es, als ein Mitglied des Heimatvereins goldene Hochzeit hatte. Die Männer des Heimatvereins hatten Interesse am Dreschen. Um den Leuten zu zeigen, wie früher gearbeitet wurde, wollten sie die Tradition fortführen. Die Gruppe wurde bekannt und war schon 2006 zur Landesgartenschau in Oschatz mit dabei. Das alte Handwerk zeigen sie auf Hof- und Vereinsfesten. Bernd Streubel hat den anderen Gruppenmitgliedern das Dreschen beigebracht. „Ich lernte es von meiner Mutter. Sie hatte eine kleine Landwirtschaft auf Pachtland. Wir Kinder mussten mithelfen“, sagt er. Das Reinigen des ausgedroschenen Getreides erfolgt mit dem Windbock. Das ist ein Kasten mit einer Kurbel. In diesen werden die Körner geschüttet. Ein Arbeiter muss an der Kurbel des Gerätes drehen. Damit die Spreu nicht weggeblasen wird, muss auf eine bestimmte, gleichmäßige Drehgeschwindigkeit geachtet werden, so Streubel.

Das Tierheimfest gibt es in diesem Jahr zum 26. Mal. „Die Hauptidee dabei ist, den Tierschutzgedanken in die Welt zu tragen“, sagt Petra Franz-Bohn. Sie ist ehrenamtlich im Tierheim Ostrau tätig. Karina Kaubisch aus Röderaue bei Gröditz hat vor neun Monaten Mischlingsterrier Strolch aus dem Tierheim in Ostrau geholt. „Wir wollten uns noch einmal umschauen“, sagt sie. Peter Zill aus Hohenwussen ist mit seinem Labrador Emi gekommen. „Ich bin jedes Jahr zum Fest hier“, sagt er. „Man kann schauen, welche anderen Tiere noch da sind. Und beim schönen Wetter kommt man raus.“