Von Jana Mundus

Klaus Schumann von der Pension und Gastwirtschaft „Hexenhaus“ aus Altgorbitz hat die Nase voll. Jahrelang hat er es erduldet, wenn ihm unbekannte Langfinger die farbenfrohen Blumentöpfe von der Fensterbank stahlen. Er hat auch nichts gesagt, als plötzlich ganze Blumenkästen verschwanden. Jetzt ist allerdings Schluss. „Ich bin wirklich mit meiner Geduld am Ende“, sagt er nach den neuesten Diebstählen enttäuscht. Nun hofft Schumann auf die Mithilfe von möglichen Augenzeugen, um den Dieben endlich auf die Spur zu kommen.

Die Unbekannten kommen meist wenn es dunkel ist. Ganz ungeniert nehmen sie auch gern einmal gleich mehrere Töpfe mit. „Wir haben hier eben keinen Zaun“, erklärt Schumann. Im Jahr 1989 bewahrte der Ingenieur das Fachwerkhaus an der Hofwiesenstraße vor dem Abriss. Acht Jahre später wurde es als Pension eröffnet. Heute ist seine Frau die Chefin. Die Entscheidung gegen einen Zaun hatten sie damals bewusst gefällt. Rund um das urige Häuschen stehen nun überall verschiedenste Behältnisse mit Einpflanzungen, an der Terrasse Kübel mit größerem Grün.

„Mit dem Verschönern ist bei uns an der Grundstücksgrenze nicht Schluss. Wir gestalten auch den öffentlichen Raum“, fügt er hinzu. Es wäre allerdings schade, wenn man ständig damit rechnen müsste, dass das Gepflanzte schon am nächsten Morgen nicht mehr da ist. Vor Kurzem wurde sogar eine Blume Opfer der Diebe, die Schumann eigentlich sicher wähnte. An der Kesselsdorfer Straße, an der Einfahrt zur Badescheune, die ebenfalls Schumanns gehört, stand das gut 1,50 Meter große Prachtexemplar. „Den Kübel haben wir schon mit einer Kette gesichert, damit er nicht geklaut wird“, erklärt der Ingenieur. Trotzdem riss jemand die Pflanze heraus – und das nicht mal richtig. „Sie hing dann halb zerrissen heraus.“ Mitarbeiterin Anett Seelig musste den großen Topf nun neu bepflanzen.

Klaus Schumann würde sich freuen, wenn sich eventuelle Augenzeugen bei ihm melden. „Der Täter muss jemand sein, der sich hier genau auskennt.“ Eine Anzeige gegen unbekannt hat er bei der Polizei noch nicht gestellt. Genau das empfiehlt allerdings Polizeisprecher Thomas Geithner. „Viele denken, sie müssten uns den Täter gleich mitliefern.“ Das Ermitteln sei aber Aufgabe der Beamten. Die würden sich auch um Blumendiebe kümmern.