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Drei Ruinen verschwinden

Ein Großteil des Sächsischen Reiters in Bockelwitz wird dem Erdboden gleichgemacht. In Klosterbuch laufen zwei Abrisse.

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© Dietmar Thomas

Leisnig. Das Bild an der Kreuzung Bockelwitz an der Staatsstraße zwischen Polkenberg und den Autobahn-Anschlussstellen wird sich in den nächsten Wochen verändern. Im Moment dominiert diese Kreuzung ein Mehrseithof, wobei eines der desolatesten Gebäude wohl nur aus der Vogelperspektive als solches auszumachen ist: der kaputte Saal des früheren Gasthofes Sächsischer Reiter. Spätestens Ende des Jahres wird der Vorüberfahrende das fast 4 000 Quadratmeter große Areal in einem aufgeräumteren Zustand vorfinden als jetzt mit den alten Gebäuden. Drei davon, Gasthaus, Saal und die sich unmittelbar daran anschließende Scheune, werden abgerissen.

Die alte Post gegenüber dem ehemaligen Bahnhof Klosterbuch ist so gut wie weg. Dieses Gebäude hat noch dem Verein Be-greifen gehört. Weil sich die Nutzungsidee zerschlagen und sich der bauliche Zustand arg verschlechtert hat, blieb dem Verein nur dieser l
Die alte Post gegenüber dem ehemaligen Bahnhof Klosterbuch ist so gut wie weg. Dieses Gebäude hat noch dem Verein Be-greifen gehört. Weil sich die Nutzungsidee zerschlagen und sich der bauliche Zustand arg verschlechtert hat, blieb dem Verein nur dieser l © André Braun
Dieser Flachbau in Klosterbuch wird abgerissen. Der Verein Be-greifen als ehemaliger Eigentümer hat das Haus abgegeben. Es hätte vor einer neuen Nutzung aufwendig energetisch saniert werden müssen. Die Fläche unmittelbar an der neuen Hochwasserschutzmauer
Dieser Flachbau in Klosterbuch wird abgerissen. Der Verein Be-greifen als ehemaliger Eigentümer hat das Haus abgegeben. Es hätte vor einer neuen Nutzung aufwendig energetisch saniert werden müssen. Die Fläche unmittelbar an der neuen Hochwasserschutzmauer © André Braun

Die Arbeiten beginnen noch Ende Oktober und sollen in ungefähr einem Monat bewältigt sein. Realisieren werden den Auftrag, den die Stadträte inzwischen vergeben haben, die Mitarbeiter der Firma SKR Sönitz GmbH aus dem erzgebirgischen Lichtenberg. Das Abbruchunternehmen hat mit rund 77 000 Euro das günstigste Angebot unterbreitet. Eine 90-prozentige Förderung steht in Aussicht, wie Bauamtsleiter Thomas Schröder die Räte informierte.

Ihnen erklärte er aber auch, dass nicht alle Gebäude auf dem Grundstück verschwinden. Das Wohnhaus des bisherigen Eigentümers und ein früheres Wirtschaftsgebäude daneben bleiben vorläufig stehen, weil sie noch bewohnt sind und genutzt werden. Später allerdings plant die Kommune als neuer Eigentümer der Flächen, auch die verbliebenen beiden Häuser abzureißen.

Auf dem demnächst freiwerdenden Gelände soll – in unmittelbarer Nähe der Autobahn-Anschlussstellen –  eine Feuerwache für die Ortswehren von Clennen, Naundorf und Naunhof-Beisersdorf entstehen. Die schwerste Hürde dafür ist allerdings noch zu nehmen: die Finanzierung. Leisnig hofft auf eine hohe Förderquote.

Wird es damit nichts, müssen die Stadträte neu entscheiden, ob sie bauen wollen und können, gegebenenfalls einen Kredit für diese Investition aufnehmen. Nach einem ersten Entwurf und Kostenplan wird das neue Depot rund eine Million Euro kosten. Einen positiven Vorbescheid zum Bauantrag hat die Kommune dem Bauamtsleiter zufolge schon vorliegen. (DA/sig)