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Drei Monate dicht

Ab Anfang April wird die B 170 in Bannewitz gesperrt. Autofahrer müssen deshalb Umwege in Kauf nehmen. Anwohner sorgen sich auch um etwas anderes.

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© Andreas Weihs

Von Tobias Hoeflich

Bannewitz. Noch sind die Auswirkungen für Autofahrer, die der B-170-Ausbau zwischen Bannewitz und dem Anschluss zur A 17 mit sich bringt, relativ gering. Rund zwei Drittel des zwei Kilometer langen Abschnitts sollen künftig vierspurig werden. Der Straßenbau muss aber noch warten: Zunächst wurde auf Höhe des Bannewitzer Gewerbegebiets ein neuer Lärmschutzwall errichtet. Dafür wird der Verkehr dort derzeit über eine Behelfsstrecke parallel zur B 170 geleitet. Nun wandert das Baugeschehen allmählich Richtung Bannewitz. Das teilten Mitarbeiter des Landesamts für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) am Donnerstagabend bei einer Bürgerversammlung in den Räumen der Feuerwehr mit. „Wir versuchen, die Belastungen so gering wie möglich zu halten“, versprach Lasuv-Referatsleiter Steffen Batzke vor Ort.

Der Zwischenstand: Bis Juni soll der Lärmschutz fertig sein

Insgesamt fünf Lärmschutzwände werden entlang des Ausbau-Abschnitts errichtet. Sie sollen umliegende Häuser und die Gartensparte Ralf Bernaisch vor Verkehrslärm schützen. „Der 30. Juni ist Endtermin für alle Wände“, stellte Lasuv-Mitarbeiter Ralf Gottwald in Aussicht. Etwa zu dieser Zeit soll auch auf Höhe der Einmündung zur Winckelmannstraße mit dem Bau des Regenrückhaltebeckens begonnen werden. Das soll Ende des Jahres fertig sein.

An zwei von fünf Lärmschutzwänden, zwischen dem Autobahnanschluss und Real-Markt, haben die Arbeiten bereits begonnen. Auch der schon vollendete, 6,5 Meter hohe Lärmschutzwall könne sich sehen lassen, befand Gottwald: „Ich bin der Meinung: Das, was wir jetzt dort hingezimmert haben, sieht ganz gut aus.“

Die Sperrungen: Nicht nur die B 170 wird dicht

Damit die nächsten drei Lärmschutzwände gebaut werden können, muss die B 170 zwischen der Einmündung zur S 191 und Windbergstraße komplett gesperrt werden. Das soll schon am 3. April beginnen, und bis Ende Juni dauern. Die Umleitung führt über die Horken- und Windbergstraße. Wer von Dresden in Richtung Dippoldiswalde möchte, solle am besten gleich bis zur Abfahrt Prohlis statt Südvorstadt fahren und von dort über die S 191, empfahl Gottwald. Weitere Einschränkungen wird es an der Einmündung von der B 170 zur Winckelmannstraße geben. Die Einfahrt von der Bundesstraße aus wird mehrere Tage nicht möglich sein. Umgekehrt kann aber gefahren werden.

Geplant sind die Einschränkungen vom 10. bis 19. April sowie am 16. und 17. Mai. Da in den April-Zeitraum die Osterfeiertage fallen, wird laut dem Lasuv noch geprüft, ob man währenddessen das Einfahrtsverbot aufheben könne.

Der Zeitplan: Straßenbau beginnt ab Anfang 2018

Wenn Lärmschutz und Rückhaltebecken dieses Jahr geschafft sind, beginnt Anfang 2018 der eigentliche Straßenbau. Laut Gottwald werden die Arbeiten voraussichtlich rund 1,5 Jahre dauern. Wann es genau losgeht, darüber werde das Lasuv rechtzeitig informieren. Eine Vollsperrung während der Bauzeit droht jedoch nicht: Auflage sei, mindestens eine Spur während der Arbeiten offen zu halten.

Die Sorgen: Anwohner berichtet von Schäden an Häusern

Während die Lasuv-Mitarbeiter am Donnerstagabend von Bürgern gelobt wurden, etwa für die eingerichtete Behelfsstraße, gab es von anderer Seite Kritik: Ein Anwohner des Graf-von-Bünau-Rings berichtete von immensen, nicht akzeptablen Schäden an seinem Haus, die durch die Bauarbeiten im Erdreich für den Lärmschutz entstanden sind. Vom Lasuv hieß es, dass schlimmere Erschütterungen nicht mehr zu erwarten seien. Zugleich versicherten sie, dass etwaige Schäden begutachtet werden. Man wolle sich nicht vor der Verantwortung drücken.