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Drei Gründe zum Feiern

Das gemeinsame Gerätehaus von Stürza und Heeselicht ist fertig. Die Feuerwehren haben noch mehr Anlässe für ein langes Fest.

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© Dirk Zschiedrich

Von Dirk Schulze

Stolpen/Dürrröhrsdorf-Ditersbach. Der Staatssekretär des sächsischen Innenministeriums hat sich schon vor zwei Wochen persönlich davon überzeugt, dass aus dem Pilotprojekt was geworden ist. Jetzt wird in Stürza noch einmal richtig gefeiert, und das drei Tage lang. Nach einem knappen Jahr Bauzeit ist das gemeinsame Gerätehaus der Feuerwehren von Stürza und Heeselicht bezugsfertig – pünktlich wie geplant und innerhalb des vorgesehenen Budgets.

Es ist das erste Mal in ganz Sachsen, dass sich zwei Kommunen für den Bau eines Gerätehauses zusammengetan haben: die Stadt Stolpen und die Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Die Kooperation ist ein Pilotprojekt. Den Verantwortlichen im Freistaat war das eine besonders hohe Förderung wert. 702 000 Euro gab es aus dem Innenministerium. Das entspricht 90 Prozent der Baukosten, sonst die liegt die Quote bei 75 Prozent. Jeweils rund 100 000 Euro tragen die beiden Kommunen selbst.

Die Kameraden vor Ort freuen sich am meisten darüber, dass sie jetzt ein hochmodernes Gerätehaus bekommen. Das alte in Stürza entsprach längst nicht mehr den heute gültigen Standards. Die Heeselichter Feuerwehr hatte das Problem, dass sie dringend ein neues Fahrzeug brauchte – der alte B 1000 sprang öfter mal nicht an. Ein neues Auto war zwar in Sicht, hätte aber nicht ins Gerätehaus gepasst. Ohne passende Garage hätte es aber keine Fördermittel für ein neues Einsatzfahrzeug gegeben.

Seit Ende des Jahres ist das moderne Wechsellader-Fahrzeug nun schon da, zur Gerätehauseröffnung am Freitag kann es endlich auch offiziell geweiht werden und in das neue Depot einziehen. Das ist der zweite Grund zum Feiern.

Den dritten Grund liefern die Stürzaer. Sie feiern in diesem Jahr 130 Jahre Freiwillige Feuerwehr. Am 15. Februar 1886 fanden sich 23 Männer des Dorfes zur Gründung der Feuerwehr zusammen. Anfangs wurde die Spritze zum Löschen noch mit Pferd und Kutsche bewegt. Auch ein Spritzenhaus gab es im Gründungsjahr bereits, damals noch mit hölzernem Steigerturm.

Letzte Arbeiten laufen

Am neuen Gerätehaus, das innerhalb der letzten zwölf Monate am Ortsausgang von Stürza in Richtung Heeselicht entstanden ist, laufen die finalen Arbeiten. Das Gebäude an sich ist fertig, erklärt Dürrröhrsdorf-Dittersbachs Bürgermeister Jens-Ole Timmermann (Unabhängige Bürger). In den vergangenen Tagen haben Straßenbauleute das Außengelände asphaltiert und die Parkflächen gepflastert. Bis auf Kleinigkeiten sei alles erledigt, sagt Bürgermeister Timmermann. Mit der Bepflanzung will man bis nach den Feierlichkeiten warten.

Die Drei-Tage-Feier beginnt am Freitagnachmittag um 17 Uhr mit der Einweihung des Gerätehauses und der Fahrzeugweihe. Gegen 20 Uhr startet dann der gesellige Teil des Abends mit Disco. Am Sonnabendvormittag misst sich die gesamte Löschgemeinschaft in einem Gruppenwettkampf. Am Nachmittag können Kinder die Feuerwehrtechnik bestaunen und einiges ausprobieren, bevor ab 20 Uhr der Feuerwehrball für jedermann mit der Partyband Jam &  Eggs steigt.

Höhepunkt ist am Sonntag ein Festumzug der Löschgemeinschaft Wesenitztal mit der Schalmeienkapelle Lauterbach vom Stürzaer Niederdorf bis hinauf ans neue Gerätehaus, wo die Kapelle ein Platzkonzert bei Kaffee und Kuchen spielt.