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Dorfhain plant neues Gemeindezentrum

Der Neubau mit Wohnungen soll auch Feuerwehr und Rettungsdienst beherbergen. Kann die Gemeinde das bezahlen?

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Von Stephan Klingbeil

Dorfhain. Das Konzept steht: Dorfhain plant einen mehr als 3,5 Millionen Euro teuren Mehrzweckbau an der Schulstraße. Direkt an der alten Schule und der dahinter liegenden Kita soll der Neubau auf einer Fläche von etwa 3 000 Quadratmetern errichten werden. Das alte Schulhaus soll aber als prägendes und zugleich höchstes Gebäude Fixpunkt in dem neuen Dorfzentrum bleiben. Es wird eingerahmt von Parkplätzen des Erlebnisbads und vom Fußballplatz. Die Planer vom Ingenieurbüro Arlt aus Dorfhain und Architekt Rüdiger Flender aus Potsdam haben das Konzept im Auftrag der Gemeinde erstellt. Ein erster Entwurf liegt ebenfalls vor. Dort, wo früher einmal eine Kaufhalle stand, sollen künftig Rentner wohnen. Laut dem Konzept sollen auch Dorfhains Feuerwehr und die Rettungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) eine neue Heimat in dem Haus finden. Außerdem ist angedacht, dass ein Bäcker mit Café und einem gemütlichen kleinen Außenbereich in dem Zweigeschosser eröffnet.

Das derzeit noch unter dem Arbeitstitel „Neubau Kommunezentrum“ vorangetriebene Projekt ist die Antwort auf mehrere Fragen, die sich der 1100-Einwohner-Gemeinde jetzt oder in absehbarer Zeit stellen. Zum einen braucht die Freiwillige Feuerwehr einen neuen Standort. „Wir haben zwei Autos, engagierte Aktive und Nachwuchs“, betont Bürgermeister Olaf Schwalbe (CDU). „Aber der Baukörper unserer Feuerwehr entspricht nicht mehr der Norm.“

Daher könnten Autos, Umkleide- und Gruppenräume der Wehr im vorderen Bereich des Neubaus untergebracht werden. Nebenan käme die Rettungsstelle unter. Bei dem jetzigen DRK-Standort gebe es ähnliche Probleme wie bei der Wehr. Sowohl die Kameraden als auch das DRK unterstützen das Bauprojekt, sagt Schwalbe. Eine weitere Herausforderung ergebe sich aus der Altersstruktur. Laut Heike Linné von der Gemeindeverwaltung gibt es Bedarf an altersgerechtem Wohnraum in Dorfhain. Rentner, die einsam sind oder sich nicht mehr um ihre Häuser kümmern können, suchen neue Wohnungen. Bisher sei es kaum möglich gewesen für die Leute, in Dorfhain zu bleiben. „Sie wollen aber ihren Alterswohnsitz am liebsten in der Heimatgemeinde haben“, verweist Linné auf Anfragen dazu im Ort. „Daher haben wir überlegt, was machbar ist.“ Der Plan: In dem Neubau sollen bis zu 20 altersgerechte Mietwohnungen eingerichtet werden.

Dass Feuerwehrauto und Krankenwagen womöglich durch nächtliche Einsätze nerven, sei ein Aspekt. Aber einerseits wäre das ohnehin nicht die Regel, heißt es. Zum anderen sei die Alarmsirene schon jetzt auf der alten Schule nebenan angebracht. Ferner ist im Neubau eine Tagespflege geplant. Und ein Bäcker mit Außenbereich soll zum Entspannen einladen. Gegenüber des Neubaus könnten weitere Parkplätze angelegt werden. Auf der Straße selbst sind Bodenschwellen angedacht – damit Autos dort langsamer fahren müssen.

Der begrenzte Platz in dem Neubau – es soll sich um gut 2 500 Quadratmeter Nutzfläche handeln – solle effektiv genutzt werden. Die Bauweise wäre eher schnörkellos, soll jedoch nicht beliebig sein. Ein Modell gebe es noch nicht, einen Zeitplan zur Umsetzung ebenso wenig. Vieles ist noch vage. Nicht aber die Finanzierung, so Schwalbe. Laut den Planern ist mit Kosten von mehr als 3,5 Millionen Euro zu rechnen. Wie soll das Vorhaben finanziert werden, Dorfhain muss doch Schulden abbauen? „Die Kredite sind gerade sehr günstig“, erklärt der Bürgermeister. Man habe eine Bank, die den Dorfhainer Weg mitgehen will. Langfristige Mietverträge bei Wohnungen und DRK würden ziehen. Die Finanzierung sei machbar. Das Papier für so ein Projekt liege seit mehr als 20 Jahren in der Schublade, sagt Schwalbe. „Und jetzt soll es endlich verwirklicht werden.“