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Dorf-Kita gefragt wie nie

Das Dach der Kita Rhäsa ist endlich dicht. Grund zur Freude gibt es noch mehr: 77 Kinder bedeuten einen neuen Rekord.

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© Andreas Weihs

Von Marcus Herrmann

Rhäsa. Vergnügt spielen ein halbes Dutzend Kinder im Sand. Große Bäume auf der Außenanlage der ländlich gelegenen Kita Rhäsa spenden ihnen Schatten. Mit zufriedenem Blick schaut Karla Walther, stellvertretende Leiterin, dem Treiben zu. Die 61-Jährige ist Dienstälteste in der Kita, seit beachtlichen 43 Jahren als Erzieherin dabei. Umso mehr weiß sie die Entwicklung der letzten Jahre und Monate in der Nossener Einrichtung, die bis Mitte 2014 noch zu Ketzerbachtal gehörte, zu schätzen. „Sowohl vor als auch nach der Eingemeindung haben sich die Gemeindevertreter um gute Bedingungen für die Kinder in unserer Kita bemüht“, sagt Walther.

Zwar geht das nicht immer so schnell wie gewünscht: „Unser Dach war fast zwei Jahre undicht, bis Arbeiter den Schaden behoben hatten. Aber jetzt ist alles gut.“ Immer wieder hatten Stadträte das erst 2002 erneuerte, undichte Dach kritisiert. Im Herbst 2016 konnten dann endlich innerhalb weniger Wochen die mehrere Tausend Euro teuren Arbeiten bei laufendem Betrieb durchgeführt werden. Und die Erzieherinnen benötigten nicht länger Eimer für die vielen undichten Stellen.

„Die letzten noch sichtbaren Schäden werden in der anstehenden Sommerpause behoben. Danach hoffen wir auf eine längere Trockenzeit“, sagt Walther schmunzelnd. Dass sich die Stadt auch darüber hinaus ins Zeug legt, verdeutlichen weitere Maßnahmen, die im Sommer auf dem Areal der Kita erledigt werden sollen. Walther nennt zuerst die Holzhütte im Garten des Hauses. Sie werde ab dem 10. Juni innerhalb von zwei Wochen saniert. Das gleiche gelte für insgesamt vier Tische und die Sandkästen – sowohl im Kita- als auch im davon abgetrennten Krippenbereich. „Außer dem Sand wird auch das Fleece ausgetauscht. In der Krippe kommt sogar eine komplett neue Abdeckung auf die Sandgrube.“

Doch damit nicht genug. Zwei Toiletten im Kita-Gebäude werden außerdem neu hergerichtet. Und dann wäre da ja auch noch die Sache mit dem neuen Baum, der auf dem Gelände gepflanzt werden soll. Weil zwei große, kranke Gehölze im Außenbereich gefällt werden mussten, soll ein neuer Baum bald dazu kommen. Hier hatte sich im März die Firma Fielmann bereiterklärt, diesen zu spenden. „Dahingehend laufen noch die Abstimmungen der Leitung mit Fielmann, welcher Baum eingesetzt werden soll. Wenn es so weit ist, wird er angeliefert und wir dürfen uns über einen neuen Schattenspender freuen“, erzählt Walther. „Wir“ sind in diesem Fall elf Erzieherinnen, die sich um derzeit 57 Kinder zwischen drei und sechs Jahren und 20 unter drei Jahren kümmern.

Diese Zahl ist für die ländliche Einrichtung bisher absoluter Rekord. Das hat zum einen mit dem recht guten Personalschlüssel, zum anderen mit der günstigen Lage der Kita zu tun. „Wir haben viele Eltern, die unweit der Autobahn wohnen und schnell bei uns sind. Die meisten Plätze sind aber an Kinder aus den Nossener Ortsteilen vergeben“, sagt die stellvertretende Leiterin. Als Grund für die gute Auslastung sieht sie auch die nahe gelegenen Spiel- und Sportmöglichkeiten im Umfeld der Kita sowie die besondere Lage neben einem Waldgebiet und Feldern. Bis auf 80 Stück könnte die Zahl der Kinder maximal steigen, so Walther. Die Nachfrage sei groß. Was für Rhäsa im Kleinen gilt, gilt auch für die übrigen Kitas der Stadt. Derzeit reichen die Kapazitäten zwar aus, aber nur wenn sich die prognostizierte Geburtenrate in den nächsten Jahren nicht ändert. Vor zwei Jahren wurde nach langen Protesten die Kita in Ilkendorf zugemacht, die Kinder auf die anderen Einrichtungen der Stadt verteilt.