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Doppeltes Eisvergnügen in Görlitz

Die Bahn vom Görlitzer Christkindelmarkt ist so beliebt, dass sie erweitert wird. Der Job des Christkindels dagegen weniger.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Von Daniela Pfeiffer

Ewig anstellen soll vorbei sein. Beim 19. Schlesischen Christkindelmarkt im Dezember soll diesmal jeder die Chance haben, die Eisstockbahn spontan zu probieren. Wegen der großen Nachfragen hat die Stadt beschlossen, die Bahn zu verdoppeln: Neben die erste kommt eine zweite. „Immer mehr Firmen entdecken die Eisbahn für sich“, sagt Gerd Weise vom städtischen Kulturservice, der den Christkindelmarkt organisiert. „Das Eisstockschießen ist für viele die erste Station ihrer Weihnachtsfeier geworden, von der aus sie dann weiterziehen.“

Zum dritten Mal wird die Bahn inzwischen seitlich vom Hotel Börse aufgebaut. Aus echtem Eis ist sie nicht, sondern aus Plaste. Es wäre zu aufwendig, die Eisfläche zu erhalten – zumal über so einen langen Zeitraum.

Denn zum zweiten Mal in Folge wird der Christkindelmarkt von 10 auf 17 Tage verlängert. Nachdem aus der Bevölkerung oft der Wunsch nach einem längerem Weihnachtsmarkt kam, hatte sich die Stadt im vergangenen Jahr entschlossen, das drei Jahre lang auszutesten. Größte Herausforderung dabei: die Händler so lange bei Laune zu halten. Einige sind die ganze Zeit über da, andere nur am Wochenende.

Erstmals einbezogen in den Christkindelmarkt, der vom 4. bis 20. Dezember geht, ist der Hof des Barockhauses, und damit ein Stück der Neißstraße. Dort will Detlef Hausmann die Zeit wieder einmal zurückdrehen und eine Mittelalter-Oase schaffen, ähnlich der, die er traditionell beim Altstadtfest mit den „Fackelsteinern“ im Zwinger baut. Die Baustelle soll dabei kein Problem sein – die Neißstraße ist bis dahin begehbar, sagt Bürgermeister Michael Wieler.

Fehlt nun nur noch das Allerwichtigste: die Namensgeberin des Görlitzer Marktes – ein neues Christkindel. Der Job als Engel ist eben auch so stressig, dass ihn möglich aller zwei Jahre eine andere junge Frau ausfüllen soll. Drei Bewerbungen hat der Kulturservice auf dem Tisch liegen. Doch bevor man nicht mit jeder Dame persönlich gesprochen hat, wird es keine Entscheidung geben. Nächste Woche soll sie dann fallen. Das Zweitwichtigste, der Weihnachtsbaum, kommt dieses Jahr von einer Familie aus Biesnitz. Die 14 Meter hohe Balsamtanne wird Ende  November zum Untermarkt transportiert.