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Dohnaer Firma überschreitet Grenzen

Die Schiekel Präzisionssysteme wollen 13 Millionen Euro Umsatz machen. Sie setzen auf Zauberworte und Asien.

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© Norbert Millauer

Von Heike Sabel

Dohna. Immer mehr, immer weiter, immer besser: Die Schiekel-Präzisionssysteme Dohna (SPS) sind seit Jahren auf Wachstumskurs. Wurden 2015 noch die zehn Millionen Euro als zu überschreitende Grenze beim Umsatz ins Visier genommen, sind es nun 13 Millionen Euro. Das führt Mitarbeiter und Firma derzeit an die Grenze der Belastbarkeit. Die Folge sind Sonnabend-Sonderschichten. Andere Grenzen sollen dieses Jahr verschwinden. Die zwischen einzelnen Bereichen des mittelständischen Familienunternehmens zum Beispiel, das seit über 25 Jahren Edelstahl bearbeitet.

Automatisieren und Vernetzen sind die Zauberworte. Doch das Führungsduo, Firmengründer Peter Schiekel und Operativ-Geschäftsführerin Lara Knuth, setzt nicht nur auf Technik und Maschinen, sondern in erster Linie auf die Menschen, die sie bedienen. Dieses Jahr werden alle Führungskräfte mehrfach geschult. Lara Knuth nennt es den Kulturwandel. Dazu gehört auch das Ausbildungszentrum, in dem ein junger Facharbeiter und ein „alter“ Lehrmeister das Sagen haben.

Obwohl der Umsatz voriges Jahr um rund 20 Prozent stieg, sei das nicht das Hauptziel. Profitabler werden und das Eigenkapital erhöhen, um weiter investieren zu können, das bringe das Unternehmen auf Dauer voran, sagten die beiden Geschäftsführer am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz. Grenzen spielen auch für die Herkunft der Angestellten keine Rolle mehr. Von den Mitarbeitern aus Spaniern, mit denen Schiekel einst Vorreiter in Sachsen war, sind nur noch drei da. Zu groß das Heimweh. Die nächsten Lehrlinge kommen von noch weiter weg. Im August starten drei Vietnamesen in Dohna. Während Schiekel bei den Spaniern für die Auswahlgespräche in ihr Heimatland flog, fanden die Gespräche mit den Vietnamesen per Skype statt. „Schlechte Verbindung, gute Kommunikation“, sagt Schiekel und lobt das gute Deutsch der Asiaten. Im August muss im Firmeneingang damit eine achte Fahne aufgehangen werden. Sieben symbolisieren bereits die Herkunft der 125 Mitarbeiter.

Eine Grenze für das Wachstum gibt es nicht, sagen Schiekel und Knuth. Vielleicht lieg sie in einigen Jahren bei 160 Mitarbeitern und 20 Millionen Euro Umsatz. Doch so weit ist das Unternehmen noch nicht. Die Reservefläche bleibt vorerst unbebaut. Im Gegensatz zum geplanten Industriepark Oberelbe vor der Haustür. Schiekel und Knuth sehen das gelassen. „Es ist Wettbewerb und Chance.“ Nur etwas treibt sie um: Der Kampf um Mitarbeiter wird noch härter. Kitazuschuss und Lohnerhöhungen reichen da auf Dauer nicht.

Tag der offenen Tür, 14. März, 13 bis 17 Uhr