Merken

Döbelnerin will wieder nach oben

Anja Böhle ist mit den Damen des DSV auf Titelkurs. Fürs Training bleibt jedoch kaum Zeit.

Teilen
Folgen
© Jörg Schreiber

Von Frank Korn und Jörg Schreiber

Döbeln. Das Ziel ist der Aufstieg, sagt Anja Böhle. „Unsere Position ist gut, wir haben einen komfortablen Vorsprung vor dem Tabellenzweiten“, so die Spitzenspielerin des Döbelner SV. Der liegt in der Tischtennis-Landesliga der Damen auf dem ersten Platz der Staffel 2. Am Wochenende steht der erste Heimauftritt im Jahr 2018 an. Gegner ist der Tabellensechste Post SV Plauen.

Für die Gastgeberinnen eine Pflichtaufgabe. Das weiß auch die 33-jährige Anja Böhle. Doch so ganz selbstverständlich ist es für sie nicht, Sport, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Zur Familie gehören Partner Marcel sowie die achtjährige Pauline und der dreijährige Nico. Ihre Arbeit in einem Reinigungsunternehmen und die familiären Pflichten lassen ihr kaum Zeit fürs Training. Dennoch ist sie aus der aktuellen Landesligamannschaft des DSV nicht wegzudenken. Das einmal Erlernte geht nicht so schnell verloren, und vieles macht sie mit Erfahrung wett.

Fürs Tischtennis entdeckt wurde Anja Böhle von Jörg Dathe. Er hatte sie damals beim Federball-Training in der Döbelner Bärentalturnhalle gesehen, wo ihr Vater als Hallenwart arbeitete. Dathe lotste sie zum Tischtennis. Anja fand an der neuen Sportart Spaß. Sie entwickelte sich kontinuierlich weiter. Für Aufsehen sorgte sie 1995 beim Bundesfinale der Mini-Meisterschaften in Stuttgart. Gemeinsam mit ihrem Vereinskameraden Matthias Stengel hatte sich die damals Zehnjährige für den bundesweiten Ausscheid qualifiziert. Und nicht nur das, die beiden Döbelner belegten jeweils einen Podestplatz. Matthias Stengel wurde Zweiter, Anja Böhle Dritte. „Das war zugleich mein größter persönlicher Erfolg. Damals ein unvergleichliches Erlebnis“, sagt sie. Schon mit 14 Jahren durfte Anja Böhle im Frauenteam spielen, schaffte es in ihrer Karriere bis in die Oberliga. Als die Döbelnerinnen in der Regionalliga spielten, war sie Ersatzspielerin.

In der aktuellen Saison kommt Anja Böhle auf eine Einzelbilanz von derzeit 17:2 Punkten. Damit liegt sie im Vorderfeld dieser Rangliste. Wenn sie am Sonnabend mit ihrem Team gegen Plauen spielt, wird sie wohl auch ein Auge auf die zweiten Damenmannschaft des Döbelner SV werfen können. Die tritt in der Platzierungsrunde der Damen-Bezirksliga zur gleichen Zeit gegen den Lichtenauer SC an. Derzeit liegen die Gäste noch mit drei Punkten hinter den früheren Kreisstädterinnen zurück. Schon allein deshalb ist diese Partie richtungsweisend für die Gastgeberinnen.

Die Herren des Döbelner SV kennen derzeit nur eine Richtung in der 2. Bezirksliga: steil nach oben. Das Sextett besitzt nach dem elften Spieltag immer noch eine blütenreine Weste. Allerdings verlieh der Herbstmeister mit den knappen Spielausgängen beziehungsweise überraschenden Spielverläufen in den ersten beiden Partien nach der Winterpause der Liga höchstpersönlich ungewollt mehr Spannung. Der Auftritt beim Tabellenschlusslicht SV Turbine Frankenberg sollte jedoch weniger aufregend verlaufen.

Der TTC Waldheim liegt auch nach der Niederlage am letzten Spieltag noch gut im Rennen. Trotzdem würde den Zschopaustädtern jeder Punkt beim Kampf um den Klassenerhalt gut zu Gesicht stehen. Gegen den Tabellendritten SV Eppendorf sind allerdings keine Wunder zu erwarten.

Ein Erfolg würde auch dem Tabellenvierten SV Leisnig weiterhelfen. Wenn auch nur, um sich die Verfolger vom Leib zu halten. Denn die Mannschaft empfängt mit der TTVG Oederan-Falkenau V den Tabellensechsten der Mittelsachsenliga, der drei Punkte hinter den Leisnigern rangiert.