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Döbelner spendieren Schutztüren

Spendable Stifter sorgen für einen besonderen Höhepunkt im Baustellenalltag beim Jugendhaus-Team.

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© André Braun

Von Verena Toth

Roßwein. Unscheinbar grau sind die schweren Metalltüren, die jedoch für das Team des Jugendhauses Roßwein in diesen Tagen eine Hauptrolle spielen. „Vier Stück brachen wir noch für die untere Etage“, erklärt Karolina Kempe. Seit zwei Jahren beschäftigt sich die Vorstandsvorsitzende zwangsläufig mit Bauanträgen, Bauplänen und Brandschutzverordnungen.

Um in dem beliebten Veranstaltungsort wieder Konzerte mit einer Besucherzahl von bis zu 500 Gästen durchführen zu können, muss das dreistöckige Gebäude entsprechend der Brandschutzbestimmungen um- und ausgebaut werden. „Es ist für uns ein immenser Kraftaufwand. Schließlich sind wir im Verein ehrenamtlich tätig und wollen uns eigentlich mit Jugendarbeit und soziokulturellen Projekten beschäftigen“, erläutert Kempe.

Der gestrige Besuch von Henning Homann, SPD-Landtagsabgeordneter, und Ina Lorenz war ein besonderer Höhepunkt im Baustellenalltag. Im übertragenen Sinne brachten die beiden Mitglieder des Stiftungsfonds „TeilSein“ zwei weitere der benötigten Brandschutztüren mit. Sie konnten dem Team des Jugendhauses einen Scheck in Höhe von 850 Euro überreichen. Der Stiftungsfond ist unter dem Treuhanddach der Dresdener Bürgerstiftung im Jahr 2010 gegründet worden.

„Die ,TeilSein-Stiftung‘ wurde von engagierten Leuten in Döbeln ins Leben gerufen, die selbst nicht mehr ehrenamtlich tätig sein können, dafür aber soziokulturelle Projekte im Landkreis Mittelsachsen unterstützen wollen“, erläutert Homann. Erst zum zweiten Mal habe der Stiftungsfond die erwirtschafteten Zinsen des Stiftungskapitals ausschütten können. Der Ertrag von diesen erzielten 450 Euro konnte noch mit Spenden von insgesamt acht Stiftern aufgestockt werden. „Wir freuen uns, das Jugendhaus mit diesem Geld unterstützen zu können“, so Homann gestern.

Derzeit können sich im Roßweiner Jugendhaus nur maximal 100 Veranstaltungsbesucher aufhalten. „Das ist natürlich für Konzerte viel zu wenig. Da reichen die Einnahmen für den Veranstalter und auch für uns nicht aus“, macht die Vereinschefin deutlich. Deshalb habe sich der Vereinsorstand vor nunmehr vier Jahren dazu entschließen müssen, die Mammutaufgabe des aufwendigen Umbaus anzugehen. Ziel ist, alle brandschutzrechtlichen Vorgaben zu erfüllen.

In der unteren Etage mit der Bar und dem Saal ist schon viel passiert, sodass kleinere Veranstaltungen und das Osterferienprogramm dort stattfinden können. Das Café und das Spielzimmer für die jüngeren Besucher im Obergeschoss ist aber noch eine Baustelle. Es wird gemalert und renoviert. „Unser Wunschziel ist, die Räume Ende April wieder nutzen zu können“, erläutert Sozialarbeiterin Nicole Schröder. Regelmäßig verbringen etwa 20 Jugendliche ab 14 und 15 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren ihre Freizeit in dem Haus.

Insgesamt werden rund 7000 Euro für den aktuellen Bauabschnitt gebraucht, etwa die Hälfte ist dank vieler Spender bereits zusammengekommen. „Ich bin sehr überrascht und freue mich über die positive Resonanz, die wir bislang erfahren haben“, ist Karolina Kempe dankbar. Dennoch werden weitere Spenden und Unterstützer gebraucht, um die Arbeiten dieses Abschnittes abschließen zu können. Das dritte Geschoss kann derzeit nicht genutzt werden.