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Döbeln wird seine Sorgenkinder los

Das Stadtgut Mannsdorf wird an ein Paar aus Döbeln verkauft. Auch andere Immobilien gehen jetzt weg.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Die Stadt bietet ihre Altimmobilen zum Verkauf an. Oft erfolglos, aber jetzt kommt immer mehr Bewegung in die Sache. Am Donnerstag hat der Döbelner Stadtrat dem Verkauf des Stadtgutes in Mannsdorf zugestimmt. Viele Jahre wurde die Immobilie ausgeschrieben. Jetzt gab es gleich drei Kaufinteressenten.

Den Zuschlag hat ein Paar aus Döbeln erhalten. Es bot den höchsten Preis: nämlich den Verkehrswert von rund 31 000 Euro. Allerdings werden davon noch die Kosten für den Anschluss des Grundstücks an das Abwassernetz abgezogen, sagte Jürgen Aurich, der für die Immobilien der Stadt zuständig ist. Die Summe liege zwischen 1300 bis 3300 Euro netto. Die Käufer planen, das Mittelgebäude für Wohnzwecke auszubauen. Das verfallene ehemalige Pensionsgebäude soll abgerissen und die Fläche als Gartenanlage genutzt werden. Die Scheune könnte erst einmal weiter von dem Getränkehändler genutzt werden, der jetzt schon eingemietet ist.

Auch andere Immobilien stehen kurz vor dem Verkauf. Für die arg verfallenen Villa Selma am Bahnübergang in Großbauchlitz gibt es zwei Bewerber. Eine Investorin will nur die Villa selbst, um sie auszubauen. Ein anderer Interessent hat sich für das Gesamtobjekt beworben, denn es besteht aus zwei Grundstücken, von denen das eine rund 1400, das andere 4400 Quadratmeter groß ist. In Kürze soll der Verkauf vom Hauptausschuss beraten werden, sagte Jürgen Aurich.

Kurz vor dem Abschluss stehe auch der Verkauf der ehemaligen Schule im Limmritz. Das sei schon im Ziegraer Ortschaftsrat behandelt worden, so Aurich.

Wenn diese Verkäufe alle getätigt sind, hat die Stadt eigentlich nur noch zwei größere Immobilien im Portfolio: Zum einen ist es das Volkshaus, zum anderen relativ neu das Schulgebäude in Choren. Das Volkshaus hatte die Stadt seinerzeit von ihrer überschuldeten Wohnungsgesellschaft DWVG übernommen. Sie betreibt den Saal selbst, sodass zumindest die laufenden Kosten erwirtschaftet werden. Die Bowlingbahn des Volkshauses ist verpachtet. In der Vergangenheit hatten sich mehrere Betreiber erfolglos bemüht, das Haus mit Gaststätte und Saalbetrieb am Laufen zu halten. Einen Kaufinteressenten gibt es für diese Immobilie aktuell nicht, sagte Aurich.

Für das Schulhaus in Choren gab es zumindest schon mal eine Anfrage, die aber nicht zum Ergebnis führte, sagte Aurich. Zur Schule samt Heizhaus gehört ein relativ großes Grundstück. Die Sporthalle, die für den Vereinssport genutzt wird, soll herausgetrennt werden. Die Schule hatte es vor reichlich einem Jahr zu trauriger Berühmtheit gebracht, weil sie vom Landratsamt Mittelsachsen beschlagnahmt wurde. Der Landkreis richtete eine provisorische Flüchtlingsunterkunft ein, die aber nie bezogen wurde, weil der Flüchtlingsstrom dann wieder stark nachließ.