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Döbeln rettet die Furt in Limmritz

Die Stadt will den Flussübergang öffentlich widmen. Sie hat dann auch die Unterhaltungspflicht.

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© Jens Hoyer

Von Jens Hoyer

Döbeln. Der Hauptausschuss der Stadt hat das Signal zum Erhalt der Zschopaufurt in Limmritz gegeben. Die Stadträte sprachen sich dafür aus, den Flussübergang zu übernehmen. Es soll beschränkt öffentlich gewidmet werden. Das heißt, dass die Furt nicht von allen, aber von Landwirtschaft und nicht zuletzt der Feuerwehr und dem Rettungsdienst genutzt werden kann.

Später muss der Stadtrat noch die Widmung vornehmen. Aber der Vorentscheid reicht aus, damit das Landratsamt Mittelsachsen seinen Bescheid abändert, die Furt zu entfernen. Bisher gehört sie dem Land Sachsen, der sie aber nicht benötigt.

Auf die Stadt kommt damit auch die Unterhaltungs- und Verkehrssicherungspflicht für den mit Steinen befestigten Übergang zu. Baudezernent Thomas Hanns sieht aber darin kein Problem. „Wir haben mit der Landestalsperrenverwaltung gesprochen. Die Furt ist in einem guten Zustand. Sie war weder beim Hochwasser 2002 noch 2013 beschädigt worden. Die Unterhaltungskosten halten sich in Grenzen“, so Hanns. Natürlich sei nicht ausgeschlossen, dass auch mal Schäden an dem Bauwerk auftreten können, die repariert werden müssen.

Über Jahrzehnte war die Furt genutzt worden, ohne dass sich jemand an der Trägerschaft störte. Auch die Vorgängergemeinde Ziegra-Knobelsdorf hatte sie nicht übernommen. Die Wegstücke bis zum Zschopauübergang sind allerdings öffentlich gewidmet. Erst Bauarbeiten im Fluss haben das Problem hochkommen lassen. Die Landestalsperrenverwaltung will im Auftrag des Landkreises einen riesigen Schotterberg aus der Zschopau schaffen und die nahe Furt anschließend gleich mit entsorgen.

Laichzeit der Fische beginnt Mitte April

Die Arbeiten sollen eigentlich bis Mitte April abgeschlossen sein – wegen der Laichzeit der Fische. Bislang haben sie aber noch nicht begonnen. Ein Baucontainer und ein Toilettenhäuschen sind schon aufgestellt. Am Montag vermaß eine Vermessungsfirma den Fluss, nahm das Profil auf und berechnete die aufgehäuften Massen.

Die Bewohner der umliegenden Häuser werden nach Ende der Arbeiten wieder ruhiger schlafen können. Nicht zuletzt sie hatten das Beräumen des sogenannten Hegers gefordert, der unterhalb des Wehrs fast die Hälfte des Flussquerschnitts einnimmt und die Hochwassergefahr erhöht. „Es ist beruhigend, dass es jetzt losgeht“, sagte Gerold Mann, der gleich gegenüber dem Steinhaufen wohnt. In den vergangenen Wochen waren immer wieder Leute am Fluss gesehen worden, offenbar wurde der Bereich auch prophylaktisch nach Blindgängern abgesucht.

Dass die Furt erhalten bleibt, freut Gerold Mann. „Sie hat uns beim Hausbau gute Dienste geleistet“, erzählt er. Baumaterial sei durch den Fluss herangeschafft worden und auch ein Kran sei durch die Furt gekommen. Die Brücke über den Mühlgraben ist nämlich nur für Fahrzeuge bis 16 Tonnen ausgelegt.