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DJ Weltmeister rockt Elstra

Eskei83 legt sogar weltweit auf. An diesem Freitag zu Hause, als Star einer Mega-Party beim Stadtfest.

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© Sven Ellger

Von Constanze Knappe

Elstra. Ob das Publikum nur neugierig ist oder richtig mit ihm abfeiern will, darauf ist Eskei83 sehr gespannt. Der 31-Jährige ist der weltbeste DJ – und ein gebürtiger Elstraer. Seit zehn Jahren lebt er mittlerweile in Dresden. 2014 in Baku zum Weltmeister gekürt, heizt er dem Publikum in aller Welt gehörig ein. In den angesagtesten Klubs ebenso wie in großen Stadien. Das Festzelt in Elstra fällt da um etliche Nummern kleiner aus. Und dennoch habe er sich über die Anfrage, ob er zum Stadtfest auflegen will, sehr gefreut, sagt Sebastian König, wie er mit bürgerlichem Namen heißt. Häufig in London und auch sonst von Bangkok bis New York in der ganzen Welt unterwegs, sei er nur selten in Elstra. Höchstens zu Geburtstagen in der Familie oder bei Freunden, erklärt er auf SZ-Anfrage. Gerade deshalb würden sich seine Eltern freuen, ihn einmal zu Hause live zu erleben. Eskei83 erwartet eine heiße Party, wenn morgen Abend das Stadtfest in Elstra beginnt. Und mit ihm viele Einwohner, die sich seit Langem gewünscht haben, endlich mal wieder richtig zu feiern.

Die letzte große Party liegt einige Jahre zurück. Dabei hat man durchaus Erfahrungen damit. Bis in die 1970er-Jahre wurde alle zwei Jahre beim Schul- und Heimatfest geschwoft. Seitdem finden regelmäßig Sportfeste statt und auch die Grundschule feiert. Aber so ein richtiges Fest, bei dem ganz Elstra auf den Beinen ist, gab es letztmalig 1998. Mit dem 750-jährigen Jubiläum der Stadt. So eine große Null steht in diesem Jahr zwar nicht an, aber die Vorbereitungen auf das Fest waren ähnlich intensiv. Ein sechsköpfiges Festkomitee und vier Arbeitsgruppen nahmen die Zügel in die Hand. Nicht nur, was das Festprogramm angeht. Stadtrat und Verwaltung unterstützen die Vorbereitungen, aber die Finanzierung des Festes liegt auf den Schultern der Organisatoren und damit auch das Risiko. „Wie es früher üblich war, haben wir Spenden gesammelt. Die Resonanz war überwältigend“, erklärt Gisela Seidel, die das ehrenamtliche Festkomitee leitet. Bürgerschaft und Unternehmen spendeten einen Betrag „im hohen vierstelligen Bereich“. Das habe die Erwartungen bei Weitem übertroffen. Es bestätigte aber auch, wie sehr die Elstraer auf ein solches Fest gewartet haben. Deshalb wird nun gleich drei Tage lang gefeiert. Um für die Organisatoren das Risiko zu minimieren, vergaben sie das Catering an ein Hoyerswerdaer Unternehmen. Das bringt Zelt und Technik mit und anderes als die bei solchen Festivitäten übliche Bratwurst. Außerdem einen Pool für den Beach am Markt. Der Sand für die sportlichen Beach-Wettbewerbe wurde gestern schon ausgebracht. Deshalb wird die Bushaltestelle dort seit gestern Mittag nicht mehr bedient. Ersatzweise halten Busse bis Montag 24 Uhr auf dem Stadtring.

Viele Ideen zusammengebracht

Das Motto für das Fest war ziemlich schnell gefunden: Entdecke deine Stadt. „Elstra ist zwar klein, aber der Zusammenhalt groß“, begründet Gisela Seidel. Man sei stolz, eine Stadt zu sein und pflege auch zu den Ortsteilen ein gutes Verhältnis. Das Fest soll zeigen, wie gut es sich in Elstra leben und feiern lässt. Es sei gar nicht so einfach gewesen, die vielen Ideen zusammenzubringen. Entsprechend umfangreich ist das Programm und für jeden etwas dabei. Ihr persönliches Highlight, so Gisela Seidel, sei der große Festumzug mit 30 Bildern am Sonnabend. Mit viel Mühe und Liebe zum Detail würde der vorbereitet.

Die Anwohner ganzer Straßenzüge hätten sich extra dafür zusammengetan. Vom Umzug 1998 schwärmen die Elstraer heute noch. Neugierig ist Gisela Seidel – und sicher nicht nur sie – auf die Präsentation der Unternehmen und Vereine. Viele wüssten gar nicht, was es in Elstra und Umgebung so alles gibt, sagt sie.

Ein Trödelmarkt soll die Grundschule mit dem Festgelände am Markt verbinden. Die Resonanz darauf war zunächst nicht wie erhofft. Inzwischen haben sich doch einige Interessenten dafür gemeldet. Kurzentschlossene können sich aber auch am Sonnabend kurz vor Beginn auf der Pfarrgasse einfinden. Ohne Anmeldung und ohne Gebühr. Für ihr Angebot gibt es keinerlei Einschränkungen. Abgesagt wurde allerdings die Versteigerung von Stadttrödel.

Vielleicht eine Fortsetzung

In einer Einwohnerversammlung wurden die Anwohner des Markts beizeiten über Sperrungen informiert. Dass sie am Wochenende nicht vor die Haustür fahren dürfen und es obendrein ein bisschen lauter werden könnte, dafür zeigen die meisten Verständnis. Ab heute darf geschmückt werden. Und zwar nicht nur mit Birken entlang der Straßen des Festumzugs. Man darf also gespannt sein, was sich die Einwohner einfallen lassen. Auf die Besitzer der drei schönsten Grundstücke warten attraktive Preise. Selbige haben Gewerbetreibende der Stadt außerdem für die Tombola (Lospreis 1 Euro) bereitgestellt.

Ob es nach diesem Fest irgendwann ein weiteres gibt, lässt Gisela Seidel noch offen. In zwei Jahren vielleicht, sei so eine Idee. Aber erst einmal müsse man schauen, wie es an diesem Wochenende läuft. Festkomitee und Stadtverwaltung hoffen jedenfalls auf ein friedliches Fest ohne Zwischenfälle. Dass es eine Mega-Party wird, da ist sich Eskei83 jedenfalls schon ziemlich sicher. Für den Weltmeister-DJ ist es nur ein kurzer Zwischenstopp in der alten Heimat. Am Sonntag legt er bereits in Amsterdam auf.