Medingen. Partner oder Provinz – welche Rolle fällt der Großgemeinde Ottendorf-Okrilla künftig an der Seite der Landeshauptstadt zu? Eine kontroverse Frage, welche der Ortsverband der Liberalen am Mittwochabend im Vereinshaus in Medingen gemeinsam mit Dresdens Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) diskutieren möchten. Angesichts aktueller Entscheidungen und Entwicklungen bietet das Thema reichlich Zündstoff.

Erst Ende des vergangenen Jahres hatte Dresden aus Kostengründen ein bis dahin weitgehend geheimgehaltenes Projekt in Ottendorf-Okrilla gekippt. Weil die Stadt auf eigenem Terrain kaum noch bis gar keinen Platz für große Firmenansiedlungen zu bieten hat, wollten die Dresdner in der Nachbargemeinde ein riesiges Gewerbegebiet entwickeln. Platz schaffen für einen neuen Leuchtturm, im Idealfall ein Unternehmen aus der Halbleiterbranche. Dirk Hilbert hatte sich damals gegen die Streichung des Vorhabens ausgesprochen, fand damit aber weder bei den Kollegen in der Verwaltungsspitze noch im Dresdner Stadtrat ausreichend Gehör.

Inzwischen strebt Dirk Hilbert selbst nach der höchsten Macht im Rathaus, bewirbt sich als unabhängiger Kandidat um die Nachfolge der bisherigen Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU), die er nach deren vorzeitigem Abgang auch als amtierender Rathauschef derzeit vertritt. Bereits mehrfach hatte Dirk Hilbert betont, wie wichtig weitere Investitionen in die Forschung und Wirtschaft für Dresden sind – und dabei auch nicht den Blick über den Talrand der Landeshauptstadt hinaus gescheut. Die Frage nach dem geplatzten Vorhaben in Ottendorf wird somit auch Teil des Wahlkampfes ums OB-Amt in Dresden.

Zum Diskussionsabend am Mittwoch sollen aber keineswegs nur die aktuellen Entwicklungen, sondern auch generelle Möglichkeiten zur künftigen Zusammenarbeit zwischen Dresden und seinen Umlandgemeinden erörtert werden. Interessierte Besucher sind herzlich willkommen, der Eintritt ist kostenlos. (SZ)

Diskussionsabend Umland & Landeshauptstadt – Partner oder Provinz, Vereinshaus Medingen, Mittwoch, 18. März, ab 19 Uhr