Merken

Discounter vor der Eröffnung

Noch in diesem Monat soll der Norma an der Alleestraße fertig sein – gemeinsam mit zwei weiteren Geschäften.

Teilen
Folgen
© Sebastian Schultz

Von Stefan Lehmann

Riesa. Letztendlich hat es doch ein wenig länger gedauert. Ursprünglich hatte die Einzelhandelskette Norma ihre Filiale an der Alleestraße 90 schon im Oktober eröffnen wollen. Doch die Arbeiten zogen sich länger hin. Da hilft auch die Erfahrung mit vielen anderen Filialen nicht unbedingt, sagt Wolf Krieger, der bei Norma für die Expansionen zuständig ist. „Am Ende ist eben jeder Supermarkt anders.“ An der Alleestraße war es unter anderem der Abriss des alten Objekts, der etwas mehr Zeit benötigte als anfänglich erwartet.

Nach wie vor wird auf dem Grundstück gearbeitet. „Drinnen sind wir so weit fertig, aber im Außenbereich ist nach wie vor viel zu tun“, sagt Krieger. Trotzdem verkündet der Händler nun bereits einen Eröffnungstermin, den er auch gerne einhalten möchte: Am 20. November soll die Norma-Filiale demnach ihren Betrieb aufnehmen – und mit einer Reihe von Angeboten die Kunden gleich vom Start weg in den Markt locken. „Außerdem wird es Spaß und Spiel für die Familie geben – und ein Gewinnspiel“, kündigt Krieger schon einmal an. In jedem Fall werde man in der Umgebung per Handzettel über die Eröffnung informieren, wenn es so weit ist.

Neue Geschäfte im alten Schlecker

Neben dem Supermarkt werden auch zwei weitere Geschäfte wieder an der Alleestraße einziehen. Sowohl die Bäckerei Brade als auch Frischfleisch Forberge werden laut Wolf Krieger am 20. September ihre Filialen im Nebengebäude eröffnen, wo früher einmal Schlecker untergebracht war. Brade war bis zu Beginn der Arbeiten an der Filiale vor Ort gewesen. Und auch die Fleischerei sei nicht ganz neu vor Ort, so Wolf Krieger. „Als in dem Gebäude noch Diska drin war, waren sie auch dort vor Ort.“ Zuletzt hatte allerdings vor Ort nur noch der Getränkeladen durchgehalten. Auch dessen Mitarbeiter hoffen mit der Neueröffnung auf weitere Kundschaft. Der Bedarf für den neuen Lebensmittel-Discounter sei in jedem Fall da, sagt eine Verkäuferin. „Unsere Kunden fiebern der Eröffnung schon entgegen.“

Während sich die Merzdorfer ab Ende September über eine weitere Einkaufs-Alternative freuen können, sieht es andernorts in Riesa schlechter aus. Zustände wie an der Alleestraße würden sich Anwohner in Altriesa oder der Pausitzer Delle wohl wünschen. Dort ist die Zahl der Einkaufsmöglichkeiten in den vergangenen Jahren drastisch geschrumpft. Ob der ehemalige Penny an der Felgenhauer Straße, der Lidl an der Stegerstraße oder der Netto an der Pausitzer Straße: Sie alle haben in den vergangenen Jahren dichtgemacht. Zumindest für den Nah&Gut in der Pausitzer Delle hat sich ein Nachfolger gefunden. Der Trend geht offenbar zur Zentralisierung, zu weniger, aber größeren Einkaufszentren. Für manche Stadtteile bedeutet das deutlich weitere Wege zum nächsten Supermarkt oder Discounter.

Ein Blick in den Handelsatlas der Industrie- und Handelskammer aus dem Jahr 2015 bestätigt den Eindruck: Von 2010 zu 2015 vergrößerte der Lebensmitteleinzelhandel in Riesa seine Verkaufsfläche um fast 3 000 Quadratmeter auf 26 600 Quadratmeter. Gleichzeitig schrumpfte die Zahl der Geschäfte von 112 auf 87. Besonders stark traf es dabei die Einzelhändler mit kleinen Verkaufsflächen von weniger als 100 Quadratmeter.

Auch Norma wollte mehr als die nicht ganz 600 Quadratmeter des alten Objektes – deshalb wurde neu gebaut. „Wir werden in Riesa eine Verkaufsfläche von rund 800 Quadratmetern haben“, so Wolf Krieger. Damit liegt die Filiale noch ein Stück über der für Norma üblichen Größen von etwas mehr als 700 Quadratmeter.