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Die Zukunft ist der Neubau

In den nächsten Jahren sollen in Freital mehr als 100 neue Wohnungen entstehen. Wo Interessenten fündig werden.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Andrea Schawe

Freital. Der Grundstein ist einbetoniert. In dem Blechgefäß befindet sich unter anderem der erste Entwurf für die Neubauten an der Ecke Dölzschener Straße/Freitaler Straße in Pesterwitz, die Kostenschätzung, ein paar Münzen, Fotos – seit Mittwoch sicher vergraben für die Nachwelt auf dem Boden der zukünftigen Tiefgarage. Die Baugrube dafür wird seit Ende April ausgehoben. Darüber baut die Freitaler Wohnungsgenossenschaft Gewo drei Mehrfamilienhäuser mit 21 Drei-Raum- und Vier-Raum-Wohnungen.

„Es freut uns, dass wir auch in Pesterwitz Wohnungen schaffen“, sagt Vorstand Friederike Ebert. „Der Bedarf ist da.“ Im Ortsteil gebe es überwiegend nur kleine Wohnungen und Einfamilienhäuser. Größere Wohnungen seien da eine sinnvolle Ergänzung. Schon jetzt gebe es wesentlich mehr Bewerber, als Wohnungen zur Verfügung stehen. Die neuen Mieter könnten schon im September 2017 einziehen. „Wir hoffen, dass der Rohbau mit Dach bis zum Winter steht“, sagt Ebert. Insgesamt investiert die Gewo 4,3 Millionen Euro.

Es ist nicht das einzige Vorhaben der Genossenschaft. Auch die anderen Freitaler Großvermieter planen ähnliche Projekte. Die Sächsische Zeitung gibt einen Überblick, wo neue Wohnungen in Freital entstehen sollen.

Was geplant ist

Vorhaben 1: Gewo baut ab 2017 in Wurgwitz

Im nächsten Jahr will die Gewo weitere Wohnungen in Wurgwitz bauen. An der Ecke Gustav-Klimpel-Straße/Wurgwitzer Straße sollen drei Mehrfamilienhäuser mit etwa 45 Wohnungen entstehen. „Das Projekt ist größer als das in Pesterwitz, weil wir mehr Geschosse bauen dürfen“, sagt Friederike Ebert. Die 3000 Quadratmeter Wohnfläche entstehen auf drei Etagen und einem zusätzlichen Dachgeschoss. Geplant ist, bis Ende dieses Jahres die Baugenehmigung zu bekommen und 2017 mit den Arbeiten zu beginnen. Bis 2019 sollen die Wohnungen fertig sein. 6,4 Millionen Euro sollen die Wurgwitzer Neubauten kosten.

Vorhaben 2: WGF reserviert Fläche an der Weißiger Straße

Die Wohnungsgesellschaft Freital (WGF) baut derzeit an der Oststraße. Es ist der erste Neubau in der Geschichte des städtischen Unternehmens – anstelle des alten Obdachlosenheims, dessen Sanierung sich nicht gerechnet hätte. 20Drei- und Vier-Raum-Wohnungen werden gebaut, schon jetzt gibt es weit mehr als doppelt so viele Bewerber. An der Oststraße investiert die WGF insgesamt 3,4 Millionen Euro.

„Je nachdem, wie es an der Oststraße läuft, denken wir über einen weiteren Neubau nach“, sagt Prokurist Henryk Eismann. Schließlich müssten sich auch die Kosten decken. Die Pläne für den Neubau sind zwar noch vage, das Grundstück an der Weißiger Straße 28 ist aber reserviert. „Für mehrgeschossigen Wohnungsbau ist das in der guten Lage geradezu prädestiniert“, sagt Michael Heinzig, der Geschäftsführer der WGF. 2011 wurde auf dem Grundstück ein altes Wohnhaus der Bergarbeitersiedlung abgerissen. Ursprünglich war dort das neue Kinderheim des Kinder- und Jugendhilfeverbundes (KJV) in Freital geplant.

Doch die Situation auf dem Wohnungsmarkt hat sich stark verändert. „Die Nachfrage, besonders in guten Wohnlagen, ist groß“, sagt Heinzig. Noch bis 2012 wurden Wohnungen in Freital in großem Stil abgerissen. Die WGF hat circa 1100 Wohnungen, ein Viertel des Bestandes, aufgegeben. Der Leerstand sollte von knapp 30 Prozent auf einen wirtschaftlich vertretbaren Wert von etwa sechs bis acht Prozent gesenkt werden. Jetzt stehen knapp über vier Prozent der WGF-Wohnungen leer.

Vorhaben 3: Genossenschaft plant Mehrfamilienhaus in Deuben

Auch bei der kleineren Wohnungsgenossenschaft Raschelberg (WGR) ist der Leerstand deutlich unter drei Prozent gesunken. Derzeit befinden sich 875 Wohnungen im Bestand des Deubener Vermieters. Mittlerweile gibt es auch bei der WGR Überlegungen, ein Mehrfamilienhaus auf einem eigenen Grundstück zwischen Niederhäslicher Straße 28 und 32 zu bauen. „Wir planen mit 18 Wohnungen auf etwa 1450 Quadratmetern Wohnfläche“, sagt Vorstand Rainer Seidel. Die Wohnungen sollen den Ansprüchen junger Familien und älterer Singles oder auch von Paaren Rechnung tragen. Noch sind die Pläne aber nicht konkret, der Vermieter kalkuliert momentan die Kosten.

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