Von Franz Herz

Freital/Dippoldiswalde. Am heutigen Sonnabend startet auf der Talsperre der Malter-Talsperrencup für Drachenboote. Mit dabei sind Katharina Meißner und Thomas Putzger. Sie trommelt den Rhythmus und er legt als Trainer die Taktik fest für das Boot der Helios-Weißeritztal-Kliniken aus Freital und Dippoldiswalde. Die Klinikmitarbeiter sind eines von über 20 Teams, die auf der Talsperre an den Start gehen.

Katharina Meißner weiß, wie sie Menschen zu sportlichen Leistungen motiviert. „In meiner Freizeit gebe ich Tanzkurse in einem Fitnessstudio“, erzählt die 39-jährige Kesselsdorferin. Da macht sie auch klare Ansagen und achtet darauf, dass alle im Rhythmus bleiben. Genau das Gleiche ist auch im Drachenboot gefragt. „Ich schaue auf den Vordermann. Der gibt den Takt vor, und den trommle ich dann, sodass ihn alle hören und halten können.“ Wenn nötig, ruft sie auch einmal deutlich dazwischen. „Das Organ dazu muss ich als Trommlerin schon auch haben“, sagt sie. In der Arbeitszeit ist sie in der Personalabteilung der Klinik anzutreffen.

Der Vordermann, von dem sie ihren Takt übernimmt, das ist Thomas Putzker. Er ist Hygienefachmann. Vom Drachenbootfahren versteht er aber auch eine ganze Menge. Vor Jahren hat er in Westfalen gewohnt und damals den Sport sehr intensiv betrieben, bei den „Werre-Dragons“ in Herford. Und er ist auch in Sachsen dem Wassersport verbunden geblieben. So war gar keine lange Diskussion nötig, dass der erfahrene Kollege das Team trainiert.

Die Kraft kommt aus dem Rücken

Nun sind die Drachenboot-Fahrer der Weißeritztal-Kliniken keine dauerhafte Mannschaft. Sie wird immer dann zusammengestellt, wenn ein Rennen ausgeschrieben ist. Die Klinikmitarbeiter gehen seit fünf Jahren regelmäßig auf der Malter an den Stadt und fahren bei Rennen auf der Elbe in Dresden mit.

Da hat der Trainer besondere Aufgaben. Er kann nicht mit den Einzelnen an ihrer Kraft arbeiten. Aber dennoch will jedes Rennen geplant sein. „Ich überlege mir: Wer hat Erfahrung? Wie sind das Gewicht und die Kraft? Entsprechend verteile ich die Einzelnen dann im Boot“, erzählt Thomas Putzker. Je besser ihm das gelingt, desto ausgeglichener gleitet der Drachen dann durchs Wasser. Weiter gibt er viele Tipps für die richtige Haltung des Paddels, für den richtigen Körpereinsatz. „Die Kraft kommt aus dem Rücken“, sagt er. Also müssen die Paddler den richtig einsetzen.

Dieses Jahr hat der Trainer noch ein Handicap. Das Training am Freitag fiel für das Drachenbootteam von Helios ins Wasser. Denn die Klinik feiert zur selben Zeit ihr Mitarbeiterfest. Putzker hat aber dennoch seine Taktik. Er vertraut auch darauf, dass seine Mannschaft schon einige Erfahrung hat.

Am Anfang auf Tempo kommen

Das Klinikteam geht an den Start über die 200-Meter-Strecke in der Kategorie Mixed-Fun. Auf der Anfangsstrecke müssen die Paddler auf Geschwindigkeit kommen. Dabei muss auch die Trommlerin den Rhythmus geschickt steigern. „Wir zählen dynamisch hoch“, nennt Katharina Meißner das. Wenn das Boot dann schnell genug ist, wird umgestellt auf den Streckenschlag. Der bleibt dann die ganze Renndistanz, bis der Drachen von Helios die Ziellinie überquert.

Insgesamt freut sich das ganze Team auf einen schönen Nachmittag an der Malter. „Wir spielen manchmal auch vorher noch Beachvolleyball oder sonnen uns ein wenig. Schön ist, dass man dabei immer auch Kollegen aus anderen Bereichen trifft“, erzählt Katharina Meißner. Das Drachenbootteam ist gemischt mit Mitarbeitern aus Dippoldiswalde und Freital und hat auch viele Frauen dabei. Mindestens sechs sind vorgeschrieben für die Mixed-Wertung. Da im Krankenhaus viele Frauen arbeiten, ist es ein Leichtes, diese Quote zu erfüllen. Nun hoffen alle Paddler vom Klinikteam, dass sie ihren Erfolg von vor zwei Jahren wiederholen können. Damals haben sie in ihrer Kategorie gewonnen.

Malter-Talsperrencup für Drachenboote heute. Starts von 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Mittagspause von 14 Uhr bis 14.45 Uhr.