Von Linda Barthel
Ein kraftvoller Sprung, eine schnelle Drehung – und schon steht Friederike Jescheniak wieder auf dem Trampolin. Der Salto hat gesessen. Das Sprungtuch federt noch langsam nach, als sich die Dresdnerin schon bereit für die nächste Übung macht. Seit sechs Jahren turnt sie im Postsportverein und ist schon bei mehreren Trampolin-Wettkämpfen angetreten.
So zum Beispiel bei den sächsischen und brandenburgischen Landesmeisterschaften. Bei letzteren schaffte es Friederike 2015 sogar auf das Treppchen. „Wichtiger als die Platzierung ist mir aber, dass ich meine Übung gut durchturne“, sagt die 13-Jährige. Bei den Wettkämpfen zeigen die Trampolinturner zunächst ein Pflichtprogramm und anschließend eine selbst zusammengestellte Kür. Die Darbietungen bestehen jeweils aus zehn Sprüngen. Kommt nichts dazwischen, dann wird Friederike auch bei den diesjährigen sächsischen Meisterschaften am 5. November in Zwickau teilnehmen.
Ein- bis zweimal pro Woche trainiert die Achtklässlerin mit Leoni Taubert. Die 15-Jährige hat selbst lange Zeit auf dem Trampolin geturnt und an Wettkämpfen teilgenommen. Aus gesundheitlichen Gründen steht die Dresdnerin mittlerweile aber mehr neben dem Sportgerät und trainiert die Nachwuchsturner gemeinsam mit drei anderen Ehrenamtlern. „Friederike hat eine sehr gut antrainierte Körperbeherrschung“, sagt ihre Trainerin. „Unser Ziel ist es, dass sie bald ein noch höheres Niveau erreicht.“
Außer der Schülerin turnen noch mehr als 30 andere Trampolinkinder im Postsportverein. So zum Beispiel Friederikes Zwillingsschwester Katharina. „Manchmal ist es blöd, wenn sie bei Wettkämpfen besser ist. Aber an sich ist es schon in Ordnung, dass wir im gleichen Verein sind.“
Die Wettkämpfe bestreiten die Dresdner Trampolinathleten vorwiegend mit dem ESV Lokomotive Zwickau, der Chemnitzer Sport-Community 2010 und dem Sportclub Cottbus Turnen. „Wir sind der einzige Verein in Dresden, der Trampolinturnen anbietet“, sagt Abteilungsleiterin Marlis Taubert. „Die Nachfrage ist sehr groß, aber wir können leider erst einmal keine weiteren Kinder aufnehmen. Vor einem Jahr hatten wir nur halb so viele Mitglieder wie heute.“ Auch Friederike will noch lange im Verein bleiben – und in den nächsten Jahren höher hinaus.