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Die Sparkasse spart

Ab Januar ändern die meisten Filialen in Bautzen und Umgebung die Öffnungszeiten. Eine bleibt vorerst ganz zu.

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© Uwe Soeder

Madeleine Siegl-Mickisch

Bautzen. Wer ab nächste Woche etwas am Schalter seiner Sparkassen-Filiale zu erledigen hat, sollte sich vorher vergewissern, wann sie geöffnet hat. Denn bei der Kreissparkasse Bautzen gelten ab Januar in allen 23 Filialen neue Öffnungszeiten. In den meisten Orten gibt es dabei deutliche Einschnitte. So hat beispielsweise die Filiale in Malschwitz nur noch an drei Tagen, die in Neschwitz sogar nur noch an zwei Tagen in der Woche geöffnet. Keine Änderung gibt es vorerst in einer der am stärksten frequentierten Filiale – am Bautzener Kornmarkt. Dort sind die Schalter weiterhin täglich von 9 bis 18 Uhr besetzt. In Wilthen ist ebenfalls wie bisher geöffnet, an vier Tagen sogar eine halbe Stunde länger als bisher, da die Pause übern Mittag künftig bereits 13 Uhr endet und nicht wie bislang 13.30 Uhr.

Verändertes Kundenverhalten

Die Sparkasse hat sich aus Kostengründen zu den Einschnitten entschlossen – und verweist auch auf das veränderte Kundenverhalten. Immer weniger Menschen erledigen ihre Bankgeschäfte am Schalter. Sie nutzen vielmehr Geldautomaten und Selbstbedienungsterminals oder das Online-Banking. Laut einer Analyse kommt jeder Kunde im Durchschnitt nur noch einmal im Jahr an den Schalter, dafür geht er 24-mal an den Automaten und 108-mal für Transaktionen ins Netz. „Wir haben uns ganz genau angesehen, wie stark unsere Filialen in Anspruch genommen werden“, sagt Sparkassen-Sprecherin Elke Bauch. Dementsprechend seien die Öffnungszeiten für jede Filiale neu festgelegt worden.

Unabhängig davon könne aber jederzeit ein Beratungstermin vereinbart werden. Nach Absprache stehe montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 20 Uhr in allen Filialen ein Mitarbeiter für eine individuelle Beratung über Altersvorsorge, Vermögensbildung und andere Geldangelegenheiten zur Verfügung. Dieses Angebot soll laut Elke Bauch ausgebaut werden, denn der Bedarf nach Beratung steige. Bisher hätten sie die meisten Kunden während der regulären Öffnungszeiten in Anspruch genommen. Die bis in die Abendstunden ausgedehnte Beratungszeit soll auch berufstätigen Kunden mehr entgegenkommen.

Kompromiss angestrebt

So öffnen die Sparkassen-Filialen ab Januar

Bautzen:

Kornmarkt: Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr

Erich-Weinert-Straße: Montag und Freitag 9 bis 13 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Mittwoch 9 bis 12 Uhr

Gesundbrunnen: Montag und Freitag 9 bis 13 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Mittwoch 9 bis 12 Uhr

Neusalzaer Straße: Montag und Freitag 9 bis 13 Uhr, Dienstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Donnerstag 9 bis 12 Uhr, Mittwoch geschlossen

Kleinwelka: Montag und Freitag 9 bis 12 Uhr, Dienstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Donnerstag 15 bis 18 Uhr, Mittwoch geschlossen

Cunewalde: Montag und Freitag 9 bis 12 Uhr, Dienstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Donnerstag 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr, Mittwoch geschlossen

Göda: Montag und Freitag 9 bis 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Mittwoch geschlossen

Großdubrau:Montag, Mittwoch und Freitag 9 bis 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr

Großpostwitz:Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag 9 bis 12 Uhr, Donnerstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr

Königswartha:Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag 9 bis 12 Uhr, Dienstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr

Malschwitz:Montag 9 bis 12 Uhr, Dienstag 13 bis 18 Uhr, Freitag 9 bis 12 Uhr, Mittwoch und Donnerstag geschlossen

Neschwitz: Montag 9 bis 12 Uhr, Donnerstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Dienstag, Mittwoch und Freitag geschlossen

Schirgiswalde:Montag und Freitag 9 bis 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Mittwoch geschlossen

Sohland:Montag, Mittwoch und Freitag 9 bis 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr

Weißenberg: Montag und Freitag 9 bis 12 Uhr, Dienstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Donnerstag 15 bis 18 Uhr, Mittwoch geschlossen

Wilthen: Montag und Freitag 9 bis 12 und 13 bis 15 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Mittwoch 9 bis 12 Uhr

Quelle: Kreissparkasse Bautzen

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Mit den kürzeren Schalter- und erweiterten Beratungszeiten hoffe man, einen Kompromiss gefunden zu haben. Eine andere Möglichkeit wäre die Schließung kleinerer Filialen gewesen. Damit hat die Kreissparkasse bereits Erfahrung. 2004 trennte sie sich von 13 Zweigstellen, zum Beispiel in Baruth, Doberschau, Gaußig, Hochkirch und Wehrsdorf. Nur die SB-Bereiche blieben in den meisten Orten erhalten. Damals erntete das Geldinstitut Kritik für den Rückzug. In den Dörfern beklagte man, dass immer mehr Anlaufpunkte für die Einwohner verschwinden.

Auch deshalb will die Sparkasse jetzt einen anderen Weg beschreiten und alle Standorte erhalten. So könnten auch ältere Kunden, die vielleicht doch lieber an den Schalter statt ins Internet gehen, ihre Geldgeschäfte weiterhin an der vertrauten Adresse erledigen. Auch die Mitarbeiter müssten keine Angst um ihren Job haben. „Es wird niemand gekündigt“, so Elke Bauch. Wer künftig weniger am Schalter zum Einsatz kommt, könne sich für andere Tätigkeiten qualifizieren. „Es werden ja mehr Berater gebraucht“, so Bauch. Einige Beschäftigte würden auch das Angebot der Altersteilzeit nutzen.

Ärger mit einem Wasserschaden

Ein – eigentlich gut genutzter – Standort bereitet dem Sparkassen-Vorstand derzeit aber besonderen Ärger. Die Filiale am Marktkauf in Bautzen ist wegen eines Wasserschadens seit Oktober geschlossen – und eine Wiedereröffnung immer noch nicht in Sicht. „Wir haben trotz mehrfacher Nachfragen noch keine Auskunft vom Vermieter, wann der Schaden reguliert wird“, sagt Elke Bauch. Die Zweigstelle solle aber auf alle Fälle wieder in Betrieb gehen und dann auch sonnabends öffnen.

Bei der Volksbank Bautzen sind derzeit keine Änderungen bei den Öffnungszeiten der Filialen geplant.