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Die Sorgen der Lebensretter

Über 160 aktive Feuerwehrleute sind in Stolpen zur Stelle, wenn sie gebraucht werden. Dafür müssen sie auch gut ausgestattet sein.

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© Archivfoto: Marko Förster

Von Anja Weber

Stolpen. Die Stadt unterhält in jedem Ortsteil eine Freiwillige Feuerwehr. Damit diese einsatzbereit und technisch gut ausgerüstet sind, gibt es einen Plan. Dieser legt unter anderem fest, was neu gebaut oder auch gekauft wird. Das Papier ist inzwischen fertig und sorgte für Diskussionen, aber auch für Zustimmung. Die Freiwilligen Feuerwehren haben pro Jahr insgesamt zwischen 40 und 100 Einsätze. Im vergangenen Jahr waren es 55. Neben den 162 aktiven Kameraden gibt es 65 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr – sie ist eine der Größten im Landkreis.

Neue Fahrzeuge müssen angeschafft werden
Der Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehren von Stolpen soll verjüngt werden. Geplant ist der Kauf eines neuen Fahrzeugs für die Stolpener Feuerwehr und für die Feuerwehr in Rennersdorf-Neudörfel. Für einige Kameraden muss neue Bekleidung angeschafft werden. Außerdem soll die Stolpener Feuerwehr endlich das neue Gerätehaus bekommen. Da steht die Forderung der Unfallkasse schon seit einigen Jahren. Allerdings scheint der Standort noch nicht entschieden zu sein. SPD-Stadtrat Andreas Danch mahnte unlängst an, sich das Vorhaben genau zu überlegen, und zwar mit Blick auf die Tageseinsatzbereitschaft. „Wir sollten perspektivisch prüfen, welcher Standort der günstigste ist. Vor allem auch, falls die Feuerwehren von Stolpen und Rennersdorf-Neudörfel einmal zusammengelegt werden sollten“, sagt er.

Von Zusammenlegung ist in dem Papier so konkret noch nicht die Rede. Allerdings dürfte das angesichts steigender Kosten für die Feuerwehrtechnik und Ausrüstung auch für Stolpen ein Thema werden. Denn die Ausstattung der Feuerwehren ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde. Dass eine gemeindeübergreifende Zusammenarbeit funktionieren kann, haben die Freiwilligen Feuerwehren von Heeselicht und Stürza mit ihrem gemeinsamen Gerätehaus und der gemeinsam genutzten Technik gezeigt.

Bei der Löschwasserversorgung sind Verbesserungen nötig

Ein Löschwasserversorgungskonzept fehlt. Das bemängelten Kameraden der Feuerwehr wie auch Stadträte. Ein solches Konzept sei in Arbeit, aber noch nicht fertig, sagt Bürgermeister Uwe Steglich (FDP). Und offensichtlich gibt es einige Schwachstellen. So fehlt zum Beispiel in Stolpens Altstadt ein Hydrant. Der vorhandene auf der Oberen Straße kann offenbar nicht die geforderte Menge bringen. Das bedeutet letztlich, dass die Feuerwehr dort einen längeren Schlauchweg legen müsste. Solche besonderen Gefahrenstellen sollen unter anderem innerhalb des Löschwasserversorgungskonzeptes ausgelotet werden. Darüber hinaus will die Stadt prüfen lassen, welche Löschteiche saniert werden müssen. Das allerdings ist eine Kostenfrage. Deshalb soll auch geprüft werden, ob die Sanierung sich überhaupt lohnt oder ob stattdessen eine Zisterne gebaut werden kann wie zum Beispiel in Langenwolmsdorf. Eine Zisterne wäre auch die einfachere Lösung, als Hydranten vorzuhalten, sagt der Bürgermeister.


Neue Wege der Zusammenarbeit mit den Nachbarn
Künftig werde genau zu überlegen sein, was pro Stadtteilwehr an Technik vorgehalten werden muss, sagt der Bürgermeister. Vor allem auch vor dem Hintergrund sinkender Fördersätze. Um EU-Fördermittel in Zusammenarbeit mit einer tschechischen Stadt zu nutzen, sei Stolpen zu weit von der Grenze entfernt, so der Bürgermeister.

Deshalb sucht man nach anderen Varianten auch beim näheren Nachbarn. Es gibt zudem Überlegungen, ganztags einen Gerätewart einzustellen. Der könnte sich um die komplette Technik kümmern. Allerdings sei das schwer zu finanzieren. Überlegt wird auch die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden, zum Beispiel in Sachen gemeinsamer Gerätewart. Einen Termin hat man sich dafür nicht gestellt. Allerdings sollten die Überlegungen nicht so weit verschoben werden. Darüber waren sich Feuerwehr und Stadtrat einig.